Kardiales Todesrisiko kann durch regelmäßiges Saunieren gesenkt werden

Finnische Studie untersucht die Wirkung von Saunagängen auf das kardiale Todesrisiko Saunieren erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Seit in den 1920er Jahren die erste Sauna eröf

Finnische Studie untersucht die Wirkung von Saunagängen auf das kardiale Todesrisiko

Saunieren erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Seit in den 1920er Jahren die erste Sauna eröffnete, hat sich viel getan: mittlerweile existieren ungefähr 10000 Saunaanlagen in ganz Deutschland. Gemäß einer repräsentativen  Umfrage des Deutschen Sauna-Bundes e.V. nutzen ungefähr 30 Millionen Deutsche die Sauna regelmäßig.

Prospektive finnische Studie untersucht Wirkung von Saunagängen auf den Kreislauf

Eine neue finnische Studie(DOI:10.1001/jamainternmed.2014.8187) hat die Wirkung von Sauna auf das Herz-Kreislauf-System genauer untersucht und festgestellt, dass nicht nur Wellness-Gründe für die Nutzung einer der vielen Sauna-Betriebe sprechen.

Die Eingangsuntersuchungen zu der Studie fanden von März 1984 bis Dezember 1989 statt. 2315 finnische Männer zwischen 42 und 60 Jahren nahmen an diesen Untersuchungen teil. Im Schnitt wurden die Probanden 20 Jahre lang nachbeobachtet. Die Studie erfasst Todesfälle insgesamt und kardiale Todesursachen im Speziellen und gleicht diese mit dem Saunaverhalten der Männer ab.  Sowohl die Häufigkeit der Saunagänge pro Woche, als auch die durchschnittliche Dauer der Saunaaufenthalte wurden erfragt.

Je mehr Sauna desto geringer kardiales Todesrisiko

Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: mit steigender Häufigkeit der Saunaaufenthalte pro Woche und zunehmender Länge der Saunagänge sinkt die Rate der mit Herzerkrankungen in Zusammenhang stehenden Mortalität, sowie die Mortalität insgesamt. Das Risiko an einem plötzlichen Herztod zu sterben wird durch regelmäßig ausdauerndes Saunieren mit Saunagängen von über 19 Minuten mehr als halbiert.

Widersprüchliche Ergebnisse durch unterschiedliche Saunapraktiken?

In der Studie werden auch Untersuchungen angeführt, die widersprüchliche Ergebnisse zum Saunanutzen präsentieren. Gemäß der Autoren könnten unteranderem unterschiedliche Saunabedingungen die inhomogene Studienlage begünstigen. Demnach wären die vorliegenden Ergebnisse nur auf ein finnisches Saunakonzept zu übertragen. Charakteristisch für die finnische Sauna sind hohe Temperaturen von 80 bis 100 Grad Celsius und eine geringe Luftfeuchtigkeit zwischen 10 und 20 Prozent. Gelegentliche Aufgüsse können die Feuchtigkeit in der Sauna erhöhen.

Es ist natürlich nicht ganz auszuschließen, dass Saunagänger auch insgesamt ein gesundheitsbewussteres Verhalten zeigen und die beobachteten Effekte darauf zurückzuführen sind. Allerdings wurde für bestimmte kardiovaskuläre Risikofaktoren, wie Hypertonus korrigiert und die beobachtete Dosis-Wirkungs-Beziehung  spricht ebenfalls für eine direkte Wirkung der Sauna auf das Kreislaufsystem.

Genauer Wirkmechanismus unbekannt

Warum genau sich die Saunagänge so positiv auf den Kreislauf auswirken, wurde durch die Studie nicht abgedeckt. Tierstudien haben ergeben, dass bei Hamstern nach Saunabehandlung eine erhöhte Expression der NO-Synthase zu finden war. Stickstoffmonoxid führt  zu einer Vasodilatation der Gefäße und kann auch diese Weise die Nachlast senken und die Herzarbeit verringern.  Wahrscheinlich ist dies nur einer von vielen Mechanismen, über die Schwitzkuren auf den Körper wirken. Zukünftige Studien werden auch die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Frauen prüfen müssen.