Kliniken behandeln 1,37 Millionen stationäre Patienten

Das Krankenhauswesen in Hessen ist im Wandel. Es gibt zwar weniger Kliniken und kürzere Aufenthalte – aber mehr Patienten. Die Krankenhausgesellschaft erwartet weiter steigende Zahlen.

Das Krankenhauswesen in Hessen ist im Wandel. Es gibt zwar weniger Kliniken und kürzere Aufenthalte – aber mehr Patienten. Die Krankenhausgesellschaft erwartet weiter steigende Zahlen.

In Hessens Krankenhäusern sind 2015 rund 7000 Patienten mehr stationär betreut worden als noch ein Jahr zuvor. Wie das Statistische Landesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, wuchs die Summe auf 1,37 Millionen. Das bedeutet einen stetigen Anstieg der Fallzahlen seit 2006. Die Menschen blieben im vergangenen Jahr – wie bereits 2014 – im Durchschnitt 7,5 Tage in der Klinik. Damit liegt dieser Wert weiterhin so niedrig wie noch nie seit Beginn der Statistik im Jahr 1990.

Damals dauerte ein Krankenhausaufenthalt durchschnittlich knapp zwei Wochen. Allerdings gab es 1990 auch noch 187 Krankenhäuser mit mehr als 43 700 Betten im Land. 2015 flossen die Daten von 162 Krankenhäusern mit rund 36 100 Betten in die Statistik ein.

Mehr als jedes zweite Krankenhausbett (knapp 54 Prozent) stand in einer Klinik in öffentlicher Trägerschaft, jedes vierte in einer Einrichtung der freien Wohlfahrtspflege. Der Anteil der Krankenhausbetten in Einrichtungen privater Träger lag bei einem Fünftel. Die Plätze waren über alle Träger hinweg durchschnittlich zu 78 Prozent ausgelastet. Die Zahl der Behandlungstage insgesamt stieg laut Statistik im Vergleich zum Vorjahr nur marginal um 500 auf rund 10,24 Millionen.

Der Geschäftsführende Direktor der Hessischen Krankenhausgesellschaft, Rainer Greunke, geht davon aus, dass sich die Zahl der Patienten in den nächsten Jahren weiter erhöhen wird. Hierfür müssten Krankenhäuser auch im ländlichen Raum für Patienten und ihre Angehörigen erreichbar bleiben. Den Rückgang der Verweildauer führte Greunke auf moderne medizinische Verfahren zurück, die schonender für die Patienten seien.

Hessens Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU) sprach sich unterdessen für Kooperationen aus. Bei einer Expertendiskussion in Fulda sagte er: “Ich werbe unermüdlich dafür, dass sich die Kliniken in regionalen Verbünden organisieren.” Der Vorstandsvorsitzende des Klinikverbunds Hessen, Richard Kreutzer, sagte, Zusammenschlüsse seien der richtige Weg zum Ausbau von Qualität, Patientensicherheit und wirtschaftlicher Betriebsführung. In dem Klinikverbund kooperieren 23 öffentlich-rechtliche Krankenhausunternehmen.