"Klinikum der Zukunft" in Lübeck eröffnet

Schöner, heller und voll digital: Nach vier Jahren Bauzeit ist in Lübeck das "Klinikum der Zukunft" eröffnet worden. Die Bürgerinnen und Bürger stehen Schlange, um einen Blick in die schöne neue Krankenhauswelt zu werfen.

Fokus liegt auf interdisziplinärer Zusammenarbeit und Digitalisierung

Schöner, heller und voll digital: Nach vier Jahren Bauzeit ist in Lübeck das "Klinikum der Zukunft" eröffnet worden. Die Bürgerinnen und Bürger stehen Schlange, um einen Blick in die schöne neue Krankenhauswelt zu werfen.

Mit Gästen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft ist auf dem Lübecker Campus des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) ein neues zentrales Klinikgebäude eröffnet worden. In dem 65.000 Quadratmeter großen Gebäude werden künftig 13 bislang über den ganzen Campus verteilte Kliniken unter einem Dach vereint. Damit sei die Vision des fächerübergreifenden und digitalisierten Krankenhauses jetzt Wirklichkeit, sagte der Vorstandsvorsitzende des UKSH, Jens Scholz.

Land steht hinter dem Klinikum

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach von einer neuen Ära, die mit dem Neubau in Lübeck und dem bereits im August eröffneten Zentralklinikum in Kiel begonnen habe. "Das UKSH ist jetzt bestens aufgestellt", sagte er. Er wiederholte auch seine bereits zuvor gemachte Versicherung, dass das Land fest hinter seiner Uniklinik stehe.

Im April hatte Vorstandschef Scholz für das mit mehr als 800 Millionen Euro verschuldete Klinikum 130 Millionen Euro jährlich mehr vom Land gefordert. Bis Ende des Jahres will die Regierung weitere Entscheidungen auf den Weg bringen.

Medizinische Versorgung bleibt auf höchstem Niveau

Vier Jahre hat der Bau des neuen Klinikzentrums in Lübeck gedauert. Die Gesamtkosten beliefen sich nach Angaben des UKSH auf knapp 269 Millionen Euro, davon entfielen rund 177 Millionen Euro auf die reinen Baukosten. Der im August eröffnete Klinikneubau am Standort Kiel hat 321 Millionen Euro gekostet. Die beiden Gebäude tragen die gleiche architektonische Handschrift. "Unsere Spitzenmedizin hat endlich die Architektur und Infrastruktur bekommen, die sie verdient", sagte Scholz.

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) freute sich, dass die Hansestadt auch zukünftig ein Ort der Spitzenmedizin und Spitzenforschung bleibe. Das gewährleiste eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau und stärke die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft in Lübeck, sagte Lindenau.

Klinik-Navigation für Patientinnen und Patienten, Tablets an den Krankenbetten

Bereits während der Reden standen mehrere hundert Menschen vor dem Gebäude, um beim anschließenden Tag der offenen Tür einen Blick in die neuen Räume und auf die technische Ausstattung zu werfen. So setzt das UKSH gezielt auf die Möglichkeiten der Digitalisierung, um den Behandlungserfolg zu erhöhen und ÄrztInnen sowie Pflegekräfte von Routinearbeiten zu entlasten.

Eine Klinik-Navigation lotst die Patientinnen un Patienten zu ihren Terminen im Gebäude und auf den Campus. Außerdem gibt es an jedem Krankenbett einen Tablet-PC, über den bei der Visite vom medizinischen Personal Befunde abgerufen und Behandlungen abgesprochen werden können. Nach der Visite kann das Tablet genutzt werden, um Fernsehen oder Filme zu schauen.