Kognitives Training und Gleichstrom gegen Alzheimer?

Prof. Agnes Flöel von der Universitätsmedizin Greifswald erforscht mit ihrer Arbeitsgruppe die Kombination aus intensivem kognitiven Training und Hirnstimulation durch Gleichstrom bei Alzheimer-Patientinnen und -Patienten.

Zusammenarbeit mit 46 Personen im frühen Krankheitsstadium 

Die Alzheimer-Krankheit ist bislang unheilbar. Neue Ansätze zur Behandlung der häufigsten Demenzform werden dringend gesucht. Neben der Erprobung neuer Wirkstoffe gewinnen die nicht-medikamentösen Therapieansätze immer mehr an Bedeutung. Prof. Agnes Flöel von der Universitätsmedizin Greifswald erforscht mit ihrer Arbeitsgruppe die Kombination aus intensivem kognitiven Training und Hirnstimulation durch Gleichstrom. Bei diesem gut verträglichen Verfahren werden die Teilnehmenden einem schwachen Gleichstrom durch am Kopf angebrachte Elektroden ausgesetzt. 

"Bisherige Studien belegen die Wirksamkeit dieses Ansatzes bei kognitiv gesunden Menschen. Wir wollen nun die Wirkung bei Probanden mit leichten Gedächtnisproblemen nachweisen", sagt Prof. Agnes Flöel. Die Forscherin will auch klären, wie lange die Wirkung der Behandlung andauert und ob das Training zu einer generellen Verbesserung der Gedächtnisleistung führt.

Dafür arbeiten Prof. Agnes Flöel und ihr Team mit insgesamt 46 Personen, die sich in einem sehr frühen Krankheitsstadium befinden. Entweder nehmen diese eine Verschlechterung ihrer Gedächtnisleistung selbst wahr, ohne dass sich dies durch Tests bestätigen ließe, oder sie haben messbare leichte kognitive Beeinträchtigungen, die jedoch noch keine Einbußen im Alltag hervorrufen. "Wir untersuchen sowohl den Einfluss dieses Ansatzes auf Aufgaben, welche die Probanden vorher trainiert haben, als auch auf zuvor nicht eingeübte Aufgaben", sagt Prof. Flöel.

Die AFI ist der größte private Förderer der Alzheimer-Forschung an deutschen Universitäten und öffentlichen Einrichtungen. Aktuell kann die AFI zwölf neue Forschungsprojekte mit der Summe von insgesamt 956.920 Euro unterstützen.