Können Statine Blutgerinnsel in den Venen reduzieren?

Eine aktuelle Metaanalyse hat ergeben, dass die cholesterinsenkenden Medikamente auch venöse Thromboembolien verhindern können.

Eine aktuelle Metaanalyse hat ergeben, dass die cholesterinsenkenden Medikamente auch venöse Thromboembolien verhindern können. 

Forscher von der Universität Leicester und von der Universität Bristol veröffentlichten ihre Entdeckungen kürzlich im Fachmagazin Lancet Haematology. Die Studie sieht eine klare Verbindung zwischen der Anwendung von Statinen und einem verringerten Risiko von Blutgerinnseln in den Venen. Die Wissenschaftler schreiben, dass sobald weitere Studien ihre Forschung bestätigen, dies zu neuen Richtlinien für den Gebrauch von Statinen führen könnte, um in Zukunft Aderblutgerinnseln sowie Herzgefäßkrankheiten zu verhindern.

Effekt jenseits lipidsenkender Wirkung

Hauptautor der Studie, Dr. Setor Kunutsor von der School of Clinical Sciences an der Universität Bristol sagte, dass während Statine derzeit nur für die primäre und sekundäre Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugelassen sind, es auch gute Aussichten auf eine Nutzung "jenseits ihrer etablierten lipidsenkenden Effekte" gibt. 

Um zu bewerten, inwieweit Statine mit VTE-Vorkommnissen verknüpft waren, führten die Forscher eine systematische Überprüfung und Metaanalyse von Beobachtungsstudien durch. Sie durchsuchten dafür mehrere bekannte Studiendatenbanken, die eine Verknüpfung zwischen der Verwendung von Statinen und VTE-Folgen beschrieben.

Statine reduzieren die Gefahr einer venösen Thromboembolie um 15-25 Prozent

Insgesamt analysierten die Forscher 36 Studien mit Daten von über 3,2 Millionen Teilnehmern. Die Analyse zeigte, dass es im Vergleich zur Behandlung ohne Statine, eine klare Verbindung zwischen Statinverwendung und einem geringeren Risiko von VTE gab. Ergebnisse zeigten eine 15-25 prozentige Verringerung des relativen Risikos für VTE bei Patienten, die Statine verwendeten im Vergleich zu denen, die es nicht verwendeten.

Die Autoren weisen darauf hin, dass sie aufgrund der begrenzten Daten nicht eindeutig zeigen konnten, ob alle Arten von Statinen gleich wirksam waren. Außerdem machen sie darauf aufmerksam, dass weitere Belege ihre Ergebnisse bestätigen müssen, bevor Leitlinien für Statinverwendung geändert werden können, sodass sie auch die Vermeidung von VTE, sowie Herzkreislauferkrankungen beinhalten.