Krankenkassen werben für längere Praxis-Öffnungszeiten

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) werben für ausgedehntere Praxis-Öffnungszeiten abends und am Wochenende, damit Kassenpatienten leichter an Termine kommen.

Mehr Arbeit für das gleiche Geld?

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) werben für ausgedehntere Praxis-Öffnungszeiten abends und am Wochenende, damit Kassenpatienten leichter an Termine kommen. Ärzte könnten mehr Sprechstunden zu Zeiten anbieten, in denen sie es bisher nicht tun, sagte Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertretender Vorstandschef des GKV-Spitzenverbands, am Dienstag im brandenburgischen Kremmen.

So könnte Ärzten zum Beispiel ermöglicht werden, samstags von 7.00 bis 19.00 Uhr Sprechstunden anzubieten statt wie bisher bis 14.00 Uhr. Dafür seien dann auch Verbesserungen bei der Vergütung vorstellbar.

Die große Koalition plant zur Verkürzung von Wartezeiten, die vorgeschriebenen Mindest-Sprechstunden für gesetzlich Versicherte von 20 auf 25 pro Woche zu erhöhen. Die Ärzte fordern dafür entsprechend mehr Geld. Dies sehen die gesetzlichen Kassen aber "sehr kritisch", wie von Stackelberg bekräftigte. Da sie 90 Prozent der Bevölkerung versicherten, sei auch zu erwarten, dass Ärzte diesen Patienten den überwiegenden Teil der Sprechstundenzeit zur Verfügung stellten.

Offen sind die Kassen für mehr Sprechstunden ohne Anmeldung bei Fachärzten. Wenn sich Patienten ganz neu oder erstmals seit längerem an eine Facharztpraxis wenden, seien Anreize denkbar, damit sie nicht erst so spät einen ersten Termin bekommen wie bisher oft üblich.

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