KV Berlin will Notfallangebot reformieren

Ist bald Schluss mit überfüllten Rettungsstellen? Die für die ambulante medizinische Versorgung zuständige Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV) hat eine Reform ihres Notfallangebots angekündigt.

Medizinische Notfälle sollen besser versorgt werden 

Ist bald Schluss mit überfüllten Rettungsstellen? Die für die ambulante medizinische Versorgung zuständige Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV) hat eine Reform ihres Notfallangebots angekündigt.

Eckpunkte dazu hat die KV am Donnerstag vorgestellt. "Wir haben festgestellt, dass die Patienten trotz unserer umfangreichen Angebote immer häufiger den direkten Weg in die Rettungsstellen nehmen", erklärte der stellvertretende Vorstandschef Burkhard Ruppert den Handlungsbedarf.

Künftig will die KV zum Beispiel mehr sogenannte Notdienstpraxen betreiben. Diese Anlaufstellen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Rettungsstellen sollen die Kliniken entlasten. Schon lange beklagen diese eine Überlastung, weil vermehrt auch vergleichsweise harmlos erkrankte Patienten die Rettungsstellen aufsuchen. Die KV vermutet, dass ihr bisheriges Angebot - etwa die Bereitschaftsärzte - und die Versorgungsstrukturen den Menschen nicht ausreichend bekannt sind.

Die KV geht von einem Bedarf von acht Notdienstpraxen aus - bisher gibt es erst eine am Unfallkrankenhaus in Marzahn. Eine weitere nehme Anfang April am Jüdischen Krankenhaus die Arbeit auf, teilte die KV mit. Vom 1. April an soll der Ärztliche Bereitschaftsdienst nur noch über die bundesweit einheitliche Rufnummer 116117 erreichbar sein. Die bisherige Berliner Nummer 310031 wird den Angaben zufolge vom Netz genommen. Ferner sollen künftig vermehrt auch Ärzte in der KV-Leitstelle Anrufer beraten und die Beschwerden einschätzen.