Medizinische Fachkräfte in Syrien gezielt getötet

Im syrischen Bürgerkrieg sind einer Studie zufolge mehr als 800 Mitarbeiter des Gesundheitswesens getötet worden.

Im syrischen Bürgerkrieg sind einer Studie zufolge mehr als 800 Mitarbeiter des Gesundheitswesens getötet worden.

Die Regierung des Machthabers Baschar al-Assad habe diese Helfer sowie Krankenhäuser und -wagen gezielt und wiederholt angegriffen, schrieb das medizinische Fachmagazin The Lancet, das die Studie am Dienstag auf seiner Internetseite veröffentlichte.

Nach Untersuchungen einer gemeinsamen Kommission mit der Amerikanischen Universität von Beirut im Libanon hätten die Regierung und ihre Verbündeten diese Strategie in beispiellosem Ausmaß angewandt.

Zwischen März 2011 und September 2016 kamen demnach 426 Mitarbeiter des Gesundheitswesens durch Bombenangriffe ums Leben. 180 weitere wurden erschossen, 101 Menschen zu Tode gefoltert und 61 hingerichtet.

Die Assad-Regierung habe die Gesundheitsversorgung zur Waffe gemacht, indem sie sie den Menschen gewaltsam vorenthalte, schrieben die Autoren der Studie. Die internationale Gemeinschaft habe auf diese Verletzungen des Völkerrechts unzureichend geantwortet, was die Grundlagen der medizinischen Neutralität in bewaffneten Konflikten untergrabe. Viele Gesundheitsmitarbeiter hätten das Land verlassen. Ein Mangel an Gesundheitsversorgung sei auch eine wichtige Fluchtursache.