Mehr Insassen im Maßregelvollzug der Forensik
In Hessen sind immer mehr Menschen im Rahmen des Maßregelvollzugs in der forensischen Psychiatrie untergebracht. Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) teilte auf eine Anfrage der Landtagsfraktion de
In Hessen sind immer mehr Menschen im Rahmen des Maßregelvollzugs in der forensischen Psychiatrie untergebracht.
Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) teilte auf eine Anfrage der Landtagsfraktion der Linken mit, dass 2014 insgesamt 488 Menschen in den psychiatrischen Krankenhäusern in Haina (Kreis Waldeck-Frankenberg), Eltville im Rheingau, Hanau (Main-Kinzig-Kreis) und Riedstadt (Kreis Groß-Gerau) lebten. 1995 zählten die forensischen Krankenhäuser 263 Insassen, seitdem ist die Zahl der Menschen in der Forensik konstant gestiegen.
Im Zeitraum von 1990 bis 2014 wurden 1591 Männer in die forensische Psychiatrie eingewiesen und 141 Frauen. Besonders betroffen waren die Altersgruppen von 20 bis 30 Jahren (484) und 30 bis 40 Jahren (495). Auch die Kosten für den Maßregelvollzug sind nach Auskunft von Grüttner in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. 2014 waren 59 Millionen Euro im hessischen Landeshaushalt eingeplant. 2015 waren es 61 Millionen Euro und für dieses Jahr sind 64 Millionen Euro vorgesehen. Zum Vergleich: 1997 betrug der Etat 33 Millionen D-Mark (16,9 Millionen Euro).
Im sogenannten Maßregelvollzug oder der forensischen Psychiatrie werden psychisch Kranke oder suchtkranke Täter in Kliniken eingewiesen. Laut Strafgesetzbuch handelt es sich dabei um psychisch kranke Rechtsbrecher, die laut Gericht als schuldunfähig oder vermindert schuldfähig gelten.
Text und Foto: dpa /fw