Melanomtherapie: Celecoxib und Plumbagin mittels Nanopartikelinjektion sind ein vielversprechendes neues Behandlungsmittel

Medikamentenkombination verhindert Therapieresistenz von Melanomzellen, so die Forscher vom Penn State College of Medicine.

Medikamentenkombination verhindert Therapieresistenz von Melanomzellen, so die Forscher vom Penn State College of Medicine.

CelePlum-777 heißt eine neue Kombination, die ein spezielles Verhältnis der Medikamente Celecoxib (ein Entzündungshemmer) und Plumbagin (ein Toxin) bezeichnet.

Die Kombination der Medikamente kann Melanomzellen töten, vorausgesetzt, das exakte Mischverhältnis wird durch mikroskopische Partikel bzw. Nanopartikel direkt an die Krebszellen ausgeliefert. Nanopartikel sind mehrere hundertmal kleiner als die Breite eines Haares werden in verschiedenen Krebstherapien angewendet, indem man sie mit Medikamenten belädt.

"Das Einspeisen mehrerer Medikamente in Nanopartikel ist ein innovativer Ansatz, um mehrere Krebsmedikamente an eine bestimmte Stelle zu liefern, wo sie ein optimales Ergebnis liefern – und zwar sowohl zielgerichtet die Zellen zerstören, als auch den wenigsten Schaden durch Toxizität anrichten", so Raghavendra Gowda, Professor für Pharmakologie und Hauptautor der Studie. "Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Kombination niedrigere Konzentrationen von beiden Medikamenten eingebracht werden können, die effektiver und weniger toxisch wirken."

Celecoxib und Plumbagin können beispielsweise nicht oral aufgenommen, weil sie weder im richtigen Mischverhältnis ihre Wirkungsstätte erreichen würden und außerdem auf dem Weg eine viel zu hohe toxische Wirkung entfalten würden.

Die intravenöse Gabe von CelePlum-777 erfolgt demgegenüber nahezu frei von Toxizität. Auf den Nanopartikeln gelangt es bis in den Tumor und setzt erst dort die Wirkung frei. Die konkreten Ergebnisse legen die Forscher in der Zeitschriften Molecular Cancer Therapeutics und Cancer Letters dar.

"Dieses Medikament ist das erste von einer neuen Klasse, das effektiver Melanomzellen tötet, aber auch Potenzial hat, einer Resistenz-Entwicklung entgegenzuwirken", so Senior Autor Gavin Robertson, Professor für Pharmakologie, Pathologie, Dermatologie und Chirurgie und Direktor des Penn State Melanoma und Skin Cancer Center. "Es gibt bisher keine klinischen Medikamente, die so innovativ sind. Es ist wahrscheinlich, dass der nächste Durchbruch in Melanom-Therapie genau aus dieser Richtung kommen wird.“

Die Forscher zeigten die positiven Ergebnisse anhand von Krebszellen, die in Kulturschalen gezüchtet und Mäusen nach intravenös injiziert wurden. CelePlum-777 verhinderte die Tumorentwicklung bei den infizierten Mäusen ohne nachweisbare Nebenwirkungen und hinderte auch die körpereigenen Proteine ​​daran, den Krebszellen ein unkontrolliertes Wachstum zu ermöglichen.

Bevor CelePlum-777 in der klinischen Forschung an Menschen getestet werden kann ist allerdings laut US-Food and Drug Administration noch einiges an wissenschaftlichen Tests vonnöten. Penn State hat diese Entdeckung jedoch bereits patentiert und lizenziert es an das Unternehmen Cipher Pharmaceuticals, welches die nächste Serie von Tests durchführen wird.

Beachten Sie auch die CME-Fortbildung "Update Melanom – Neueste Erkenntnisse aus dem klinischen Alltag"