Milchzahnkaries bleibt weiterhin bei vielen Kindern ein Problem

Karies scheint eigentlich weitgehend besiegt. Nicht so bei den Milchzähnen. Nuckelflaschen mit süßem Inhalt hinterlassen ihre Spuren.

Karies ist immer noch nicht besiegt

Karies scheint eigentlich weitgehend besiegt. Nicht so bei den Milchzähnen. Nuckelflaschen mit süßem Inhalt hinterlassen ihre Spuren.

Löchrige Milchzähne bei Kindern sind in Thüringen ein Dauerproblem. Bereits bei Zwei- bis Dreijährigen ist deswegen häufig eine Behandlung nötig, wie aus Zahlen des Landesverwaltungsamtes hervorgeht. Der Anteil der behandlungsbedürftigen Kinder bewegt sich demnach in dieser Altersgruppe mit Schwankungen seit Jahren zwischen rund 10 und 13 Prozent. Bis zur Schuleinführung nimmt dieser Anteil zu.

"Das unkontrollierte Trinken süßer Getränke aus der Nuckelflasche spielt dabei die größte Rolle", sagte die Zahnärztin Jana Andreeva, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege, der Deutschen Presse-Agentur.

Das Landesverwaltungsamt erfasst die Ergebnisse von zahnärztlichen Untersuchungen der Gesundheitsämter in Kindertagesstätten und Schulen. Bei den Sechsjährigen fanden die Amtszahnärzte in dieser Altersklasse in etwa jedem dritten Kindermund mindestens einen behandlungsbedürftigen Zahn - was einen Rückgang im Vergleich zu den 1990er Jahren bedeutet. Ein vollständiges Gebiss hatte nur jeder zweite untersuchte Schulanfänger.

Bei Kleinkindern spiele auch mangelhaftes Zähneputzen eine Rolle bei der sogenannten Nuckelflaschenkaries, erläuterte die Zahnärztin. Schon die ersten Zähnchen müssten geputzt werden. Kleinkinder, denen wegen Karies Milchzähne gezogen werden müssten, hätten nicht nur Probleme beim Kauen. Auch beim Sprechenlernen und der Lautbildung seien sie beeinträchtigt.

Die LAG Jugendzahnpflege, der Vertreter von gesetzlichen Krankenkassen, Zahnärzten, Land und Kommunen angehören, organisiert die flächendeckende Kariesvorsorge in den Thüringer Kindertagesstätten. Speziell geschulte Prophylaxe-Fachkräfte und Patenzahnärzte - niedergelassene Zahnmediziner - besuchen die Kitas, wo sie etwa das Zähneputzen mit den Mädchen und Jungen üben. Finanziert wird dies durch die gesetzlichen Krankenkassen.

Das Thema Milchzahnkaries steht am diesjährigen Tag der Zahngesundheit am 25. September im Mittelpunkt. In verschiedenen Thüringer Städten sind Aktionen geplant, darunter in Gera, Weimar, Erfurt und Sömmerda.