Mit Bildern gegen Verständigungsprobleme in Apotheken

Ein Ringbuch voller Piktogramme unterstützt Apotheker in Niedersachsen, wenn es in Beratungen mit Patienten zu Sprachproblemen kommt. Damit soll die Medikamentenvergabe sicherer werden.

Ein Ringbuch voller Piktogramme unterstützt Apotheker in Niedersachsen, wenn es in Beratungen mit Patienten zu Sprachproblemen kommt. Damit soll die Medikamentenvergabe sicherer werden.

Kleine erklärende Bilder unterstützen die Apotheker in Niedersachsen seit Kurzem bei ihren Gesprächen mit Patienten, die unter Sprachproblemen leiden. Noch müsste man die Betroffenen zwar auf das Angebot aufmerksam machen, sagt Gabriele Röscheisen-Pfeifer, Bezirksapothekerin in Oldenburg. “Wenn das Buch aber eingesetzt wird, ist es eine enorme Hilfe.”

Mit dem Heft können Beratungsgespräche ohne Übersetzer oder Betreuer direkt geführt werden. So würde das Gespräch für Patienten, aber auch für die Apotheker sicherer, weil mögliche Interpretationen durch Dritte wegfallen, sagt Röscheisen-Pfeifer. Die Piktogramme sind aber nicht nur für Menschen mit Behinderungen hilfreich. Auch bei krankheitsbedingten Sprachproblemen oder mangelnden Sprachkenntnissen werden sie eingesetzt.

Entwickelt wurde “UKAP – Unterstützte Kommunikation in der Apotheke” von Apotheken und der Universität Oldenburg. Vier Jahre hat das Team rund um Andrea Erdélyi, Professorin für Pädagogik und Didaktik bei Beeinträchtigungen der geistigen Entwicklung an der Universität Oldenburg, an dem Buch gearbeitet. “Bei dem Projekt war es wichtig, die Leute einzubinden, die es später auch verwenden”, sagt Erdélyi. Zusammen mit Apotheken und Behinderteneinrichtungen entstand so ein Buch, das die wichtigsten Begriffe in diesem Bereich aufnimmt.

Damit ist das Projekt eines der wenigen, die abseits von Fördereinrichtungen unterstützte Kommunikation anbieten. Gerade deswegen begrüßt die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Petra Wontorra, das Projekt. Für sie steht fest: “Es ist ein Vorbild für andere Bereiche des Alltags”.