Mit Sport dem Prostatakrebs vorbeugen

Hinsichtlich der Entwicklung und Prävention von Prostatakrebs liegt bis zum heutigen Tag noch viel Unklarheit vor. Britische Forscherinnen und Forscher haben jetzt herausgefunden, dass durch körperliche Aktivität viel Vorbeugungsarbeit geleistet werden kann: Nach ihren Erkenntnissen könnte das Risiko so halbiert werden.

Risiko wird durch körperliche Betätigung um 51 Prozent reduziert

Hinsichtlich der Entwicklung und Prävention von Prostatakrebs liegt bis zum heutigen Tag noch viel Unklarheit vor. Britische ForscherInnen haben jetzt herausgefunden, dass durch körperliche Aktivität viel Vorbeugungsarbeit geleistet werden kann: Nach ihren Erkenntnissen könnte das Risiko so halbiert werden.

Prostatakrebs stellt bei Männern die zweithäufigste Krebsform dar. Ein britisches Forschungsteam wollte im Rahmen aktueller Untersuchungen vor allem mehr über Lifestyle-Faktoren, die mit der Erkrankung in Zusammenhang stehen, in Erfahrung bringen. Hierfür nutzten die ForscherInnen das Verfahren der Mendelschen Randomisierung, um den Zusammenhang zwischen potentiellen Risikofaktoren und bestimmten Outcomes in den Fokus zu rücken.

Anhand der Analyse einer 2018 veröffentlichten Untersuchung des World Cancer Research Fund (WCRF) erstellten die britischen ForscherInnen eine Übersicht zu potentiellen Risikofaktoren von Prostatakrebs. Zusätzlich lagen zur Untersuchung die Gesundheitsdaten von 79.148 Patienten mit Prostatakrebs und 61.106 gesunden Probanden vor.

Sämtliche Formen körperlicher Betätigung sind hilfreich

Die Auswertung ergab, dass Studienteilnehmer mit einer genetischen Variation, die körperlich aktiv waren, ein um 51% geringeres Risiko für Prostatakrebs aufwiesen als Studienteilnehmer ohne genetische Variation. Die ForscherInnen betonten, dass es sich bei ihrer Definition von "körperlicher Aktivität" nicht nur um Sport, sondern um sämtliche Formen von Betätigung handelt.

Sie schlussfolgern, dass diese Ergebnisse Männern einen deutlichen Ansporn liefern sollten, sich körperlich mehr zu betätigen, um der häufigen Krebsform entgegenzusteuern. Dr. Sarah Lewis, eine Mitverfasserin der Studie merkte an: "Das ist die bislang umfangreichste Studie, die mit einer verhältnismäßig neuen Methode die Ursprünge von Prostatakrebs erforscht. Körperliche Betätigung könnte sich im Kampf gegen die Erkrankung als viel effektiver als bislang gedacht herausstellen. Hoffentlich liefert diese Erkenntnis mehr Männern eine Motivation, der Krankheit aktiv entgegenzusteuern."

Sichtbarste Resultate gegen Prostatakrebs

Anna Diaz Font vom WCRF kommentierte die Studienergebnisse wie folgt: "Bislang war die Beweislage für eine positive Auswirkung körperlicher Betätigung noch gering. Die neue Studie hat allerdings 22 Risikofaktoren für Prostatakrebs in den Fokus gerückt und dabei herausgefunden, dass körperliche Betätigung die sichtbarsten Resultate liefert."

Sie fügte hinzu: "Ich glaube, dass die Ergebnisse dieser Studie den Grundstein für weitere Forschungen legt, mit deren Hilfe sich weitere Ansätze gegen Prostatakrebs erkennen lassen."

Quelle:
Kazmi N et al., Appraising causal relationships of dietary, nutritional and physical-activity exposures with overall and aggressive prostate cancer: two-sample Mendelian-randomization study based on 79 148 prostate-cancer cases and 61 106 controls. Int J Epidemiol 2019: dyz235; https://doi.org/10.1093/ije/dyz235