Nasopharynx-Probenahme: Training mit dem 3D-Simulator

Nicolas Sananès ist Professor für Gynäkologie-Geburtshilfe an der Universitätsklinik Strassburg. Er ist auch der Vater von Axel, 12 Jahre alt, dem Erfinder eines RCT-PCR-Nasopharynx-Testsimulators.

Leichter Zugang zu Probematerialien

Nicolas Sananès ist Professor für Gynäkologie-Geburtshilfe an der Universitätsklinik Straßburg. Er ist auch der Vater von Axel, 12 Jahre alt, dem Erfinder eines RCT-PCR-Nasopharynx-Testsimulators.

Die Zuverlässigkeit der nasopharyngealen RCT-PCR-Tests ist von grundlegender Bedeutung für eine wirksame Kontrolle der Pandemie (in Frankreich wurden bereits mehr als 500.000 dieser Tests durchgeführt). Viele Betreuende, darunter auch Professor Nicolas Sananès von der Uniklinik Straßburg, haben jedoch während dieser Pandemie eine technische Geste entdeckt, die sie vorher nicht oder nur sehr wenig ausgeführt haben. Aus Mangel an Übung lässt die Durchführung dieser Tests manchmal zu wünschen übrig, was das Risiko falsch-negativer Ergebnisse erheblich erhöht. Normalerweise wird der Tupfer nach oben, in der Achse des Nasenlochs, und nicht horizontal eingeführt.

Die Theorie zu diesen Abstrichen ist einfach. Für die Praxis stellen sich allerdings einige Fragen: Wie können die Zuverlässigkeit der Probenahme und der Patientenkomfort verbessert werden, wenn es undenkbar ist, an Erkrankten zu "üben"? Wie können Pflegekräfte schnell und massiv ausgebildet werden?

Entstehungsgeschichte

Es war Professor Sananès' Sohn Axel, der während der Eindämmung auf die Idee kam, einen gedruckten 3D-Simulator zu entwerfen. Der Simulator wurde anschließend unter der Beratung von Pr. Debry, Leiter der Abteilung für HNO- und Hals- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Straßburg, entwickelt.

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Professor Sananès und sein Sohn Axel

Dianosic, ein auf Pathologien der nasalen Fossa spezialisiertes Unternehmen, übernahm die Projektleitung. Für die technische Umsetzung zeichnete das Start-up-Unternehmen BONE 3D - das medizinische Lösungen in 3D druckt - verantwortlich. Schließlich finanzierte die Initiative #ProtegeTonSoignant die Entwicklung und Produktion von 10 Exemplaren des Simulators, die bereits vom Universitätskrankenhaus Straßburg und dem AP-HP genutzt werden.

Wie funktioniert das?

Der Simulator besteht aus zwei magnetischen Teilen, die zusammenkommen, um die Anatomie auf einer parasagittalen Ebene zu reproduzieren. Die PolyJet 3D-Drucktechnologie integriert verschiedene Materialien, um die unterschiedlichen Texturen und Widerstände der anatomischen Teile so genau wie möglich wiederzugeben: Nasenhöhlen und Turbinen, Nasenrachenraum, weicher Gaumen, Gesichtshaut und Schleimhäute.

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Quelle: Bone 3D

Beim Einführen des Tupfers visualisiert die Benutzerin oder der Benutzer den Pfad des Tupfers. Er überprüft auch die Präzision seiner Geste, denn das "Ziel" kann mit einem farbigen Pellet bedeckt werden, das bei richtiger Platzierung den Tupfer imprägniert. Der Test kann auf beiden Seiten durchgeführt werden. Die Verwendung eines Schmiermittels wird empfohlen, da der Simulator dann mit Wasser gespült werden kann.

Weit verbreitet: Kostengünstig und Open Source

BONE 3D hat auch eine vereinfachte Version des Simulators entwickelt, die von Neulingen zu Hause ausgedruckt werden kann. Dieses Modell verwendet die Fused Deposition Modeling-Technologie, die kostengünstig und weit verbreitet ist. Es ist nur ein Materialtyp erforderlich.

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Von spezialisierten Unternehmen zu erstellende Version

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Vereinfachte Version

Von Beginn des Projekts an wurde sichergestellt, dass die Pläne quelloffen sind. Alle für den 3D-Druck notwendigen Dateien wurden daher von BONE 3D online gestellt und sind kostenfrei zugänglich.

Dieser Beitrag wurde im Original als Blog-Artikel auf unserer französischen Seite veröffentlicht.