Neues Projekt für bessere Notfallversorgung auf dem Land

Um Patienten in dünn besiedelten Regionen besser medizinisch versorgen zu können, sollen ambulante und stationäre Bereiche enger zusammenarbeiten. Auch die Telemedizin und die Zusammenarbeit mit Polen bekommt mehr Gewicht.

Neue Wege zur flächendeckenden Gesundheitsversorgung 

Um Patienten in dünn besiedelten Regionen besser medizinisch versorgen zu können, sollen ambulante und stationäre Bereiche enger zusammenarbeiten. Auch die Telemedizin und die Zusammenarbeit mit Polen bekommt mehr Gewicht.

Um die flächendeckende Gesundheitsversorgung zu sichern, will Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) die Versorgungsplanung verbessern, Projekte der Telemedizin fördern und intensiv um medizinische Fachkräfte zu werben. Vor dem Weltgesundheitstag am 7. April sagte er am Freitag in Schwerin, auf dem Lande sollten Versorgungsproblemen vor allem durch die bessere Verknüpfung der ambulanten und stationären Versorgung gelöst werden.

Dafür würden vom Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald Modellvorhaben entwickelt und in Fokusregionen erprobt, sagte der Minister. Schwerpunkte seien Pädiatrie, Geriatrie und Palliativversorgung. Eine zunehmende Bedeutung bekomme auch die Telemedizin.

In der Grenzregion zu Polen arbeiten derzeit polnische und deutsche Ärzte sowie Unternehmen etwa der Medizintechnik, des Gesundheitshandwerks und des medizinischer Handels daran, Patienten gemeinsam behandeln zu können. Zwischen deutschen und polnischen Kliniken sei ein grenzüberschreitendes Datennetzwerk entstanden. Ziel sei es, die Diagnostik und Therapie insbesondere von Tumor-, Herz-, Schlaganfall- und Unfallpatienten in der Grenzregion zu verbessern.

Mit dem Vorhaben "Land|Rettung" soll die Notfallmedizin in dünn besiedelten ländlichen Regionen besser werden. Dabei unterstütze ein Telenotarzt in Gebieten mit längerer Anfahrt den professionellen Rettungsdienst. Für Patienten mit einem Herz-Kreislaufstillstand sollen zudem geschulte Laien und ausgebildete Ersthelfer die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken. Ein weiteres Projekt, «HerzEffekt MV», sieht vor, dass mittelfristig alle chronisch herzkranken Patienten einen wohnortnahen Zugang zu spezialisierter Medizin in Mecklenburg-Vorpommern erhalten.  

Als ein Projekt gegen den Ärztemangel nannte Glawe die Stipendien für Medizinstudenten, die sich für eine ländliche Region entscheiden.