Niedersachsen: Krankenkassen müssen für Heilpraxen und Feldenkrais nicht bezahlen

Krankenkassen müssen eine Behandlung durch Heilpraktikerinnen und -praktiker, Nahrungsergänzungsmittel und eine Feldenkrais-Therapie nicht bezahlen. Das hat das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen in Celle entschieden.

Homöopathische Ansätze gegen chronische Erschöpfung müssen nicht bezahlt werden

Krankenkassen müssen eine Behandlung durch HeilpraktikerInnen, Nahrungsergänzungsmittel und eine Feldenkrais-Therapie nicht bezahlen. Das hat das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen in Celle entschieden. Hintergrund der drei Urteile vom 19. August sind Klagen eines Mannes aus Langenhagen nahe Hannover, der unter anderem an chronischer Erschöpfung leidet. Revisionen wurden nicht zugelassen.

Der Mann wollte, dass seine Krankenkasse die Behandlung bei einer Heilpraktikerin bezahlt, da diese auf Erschöpfungssyndrome spezialisiert sei. KassenärztInnen, die eine passende Behandlung ausführen könnten, gebe es nicht, argumentierte der Patient. Die Krankenkasse lehnte die Kostenübernahme ab und verwies darauf, dass nur zugelassene ÄrztInnen Leistungen über die Gesetzliche Krankenversicherung abrechnen dürfen. Das Landessozialgericht bestätigte diese Auffassung

Der Mann wollte zudem, dass die Krankenkasse Eleutherococcuskapseln (Taiga-/Ginsengwurzel) und Zinktabletten bezahlt, die ihm ärztlich empfohlen wurden. Die Krankenkasse lehnte dies ab und verwies darauf, dass nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel nur in wenigen Ausnahmefällen übernommen werden könnten. Das Gericht bestätigte dies. Es gebe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass die Präparate gegen das Erschöpfungssyndrom helfen.

Mit seiner Klage auf Kostenübernahme einer Feldenkrais-Therapie hatte der Mann auch keinen Erfolg. Das Gericht verwies darauf, dass die Feldenkrais-Lehren keinen anerkannten spezifischen therapeutischen Nutzen haben. Da es Standardbehandlungen wie Physiotherapie gibt, hätten PatientInnen keinen Anspruch auf weniger erprobte Verfahren.