Nur 75 Prozent Auslastung von Krankenhausbetten

Wie viele Betten in Krankenhäusern braucht Thüringen wirklich? Eine neue Statistik könnte die Debatten über die Zukunftsplanung befeuern. In Thüringer Krankenhäusern sind im vergangenen Jahr nur et

Wie viele Betten in Krankenhäusern braucht Thüringen wirklich? Eine neue Statistik könnte die Debatten über die Zukunftsplanung befeuern.

In Thüringer Krankenhäusern sind im vergangenen Jahr nur etwa drei Viertel der Patientenbetten genutzt worden. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes vom Montag verfügten die Kliniken über 16 177 Betten, die jedoch nur zu 75,8 Prozent belegt waren. Damit lag die Auslastung trotz weiter gestiegener Patientenzahlen leicht unter dem Niveau des Jahres 2013 (76 Prozent). Insgesamt wurden 2014 genau 580 939 Menschen in den Thüringer Kliniken vollstationär behandelt – rund 3400 mehr als ein Jahr zuvor.

Patienten blieben je Aufenthalt im Durchschnitt 7,7 Tage. Die Dauer von Klinikbehandlungen sinkt seit Jahren, während deren Zahl zunimmt. Vor 15 Jahren lagen zwischen Aufnahme und Entlassung noch rund zehn Tage. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der jährlich behandelten Patienten um etwa 63 000.

Im vergangenen Jahr beschäftigten die Thüringer Kliniken 4797 Ärzte – 100 mehr als 2013 (+ 2,1 Prozent). Seit der Jahrtausendwende hat die Ärztezahl sogar um 47 Prozent zugenommen.

In Thüringen gibt es laut Landeskrankenhausgesellschaft 38 Akutkrankenhäuser, zum Teil mit Standorten in verschiedenen Orten. Für die amtliche Bettenstatistik wurden 44 Klinikstandorte erfasst.

Die Bettenzahl ist in Thüringen seit Jahren Streitthema zwischen Krankenkassen und Kliniken. Derzeit verhandeln Land, Kassen und Kliniken über die Krankenhausstrukturen nach 2016. Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hatte geäußert, sie sehe für alle bestehenden Häuser eine Perspektive.

Text: dpa /fw

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