Patientenzuwachs sorgt für kleines Plus an der Charité

Mehrere Hunderttausend Kranke behandeln Experten der Charité jedes Jahr. Ein neuer Tarifvertrag sieht zudem mehr Pflegepersonal vor. Wie schlägt sich das in Zahlen nieder?

Mehrere Hunderttausend Kranke behandeln Experten der Charité jedes Jahr. Ein neuer Tarifvertrag sieht zudem mehr Pflegepersonal vor. Wie schlägt sich das in Zahlen nieder?

Die Berliner Universitätsklinik Charité hat im vergangenen Jahr erneut ein Plus erwirtschaftet. Mit einem Überschuss von 3,8 Millionen Euro bei Gesamterträgen von rund 1,3 Milliarden Euro fiel das Jahresergebnis zum sechsten Mal in Folge positiv aus, wie Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD) und die Klinikleitung am Dienstag bekanntgaben. Sie dankten der Belegschaft für ihren Einsatz.

Der Überschuss geht laut Angaben vor allem auf eine Leistungssteigerung um 2,7 Prozent bei der Versorgung Kranker zurück: Ärzte und Pfleger kümmerten sich um mehr ambulante und vollstationäre Patienten - rund 694 500 beziehungsweise 139 500 Fälle. Die Charité biete "Hochleistungsmedizin", hieß es.

Müller, der Aufsichtsratschef des Uni-Klinikums ist, sprach angesichts schwieriger Rahmenbedingungen von einem bemerkenswerten Ergebnis. So seien zum Beispiel "spektakuläre Baumaßnahmen" am Bettenhochhaus in Mitte bei laufendem Betrieb gelungen. Zudem habe die Charité trotz eines umkämpften Marktes 200 neue Krankenschwestern und -Pfleger einstellen können.

Der Stellenzuwachs ergibt sich aus dem Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi, der 2016 in Kraft trat. Dieser sieht bundesweit erstmals etwa Mindestbesetzungen auf Stationen vor. 80 weitere Pfleger sollen in diesem Jahr hinzukommen, kündigte der Ärztliche Leiter Ulrich Frei an. Während Vorgaben aus dem Tarifvertrag aus Sicht von Verdi noch nicht ausreichend umgesetzt sind, betonte Frei, es laufe "sehr erfolgreich". Er sprach von geringer Personalfluktuation und widersprach Verdi-Angaben, wonach der Pfleger-Zuwachs mit einem Abbau bei Leiharbeitern kompensiert werde.

Mit dem Ergebnis von 2016 übertrifft das Klinikum knapp das von 2015 - damals lag das Plus bei 3,7 Millionen Euro. Noch 2008 hatte die Charité ein Minus von rund 57 Millionen Euro verbucht. Einsparungen sorgten von 2011 an für positive Ergebnisse.

Mit guten Nachrichten soll es auch weitergehen: Weiteres Wachstum in diesem Jahr sei geplant, sagte Klinikdirektorin Astrid Lurati. Schwerpunkt sei, die Aktivitäten von Charité-Herzmedizin und dem Deutschen Herzzentrum zu bündeln.

Die Charité ist mit rund 13 300 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber Berlins.