Per App erfahren, wann das eigene Blut für Transfusion verwendet wurde

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein bietet eine App für Blutspendende an, die diese etwa informiert, sobald ihr Blut für eine Transfusion genutzt wurde. Die App übermittelt auch Blutwerte oder weist darauf hin, wenn ein Spende-Termin verschoben werden muss.

Übermittlung von Blutwerten und Hinweis auf verschobenen Spende-Termin

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein bietet nach eigenen Angaben als erstes Krankenhaus in Deutschland eine App für Blutspendende an, die diese etwa informiert, sobald ihr Blut für eine Transfusion genutzt wurde. Die App übermittelt auch Blutwerte oder weist darauf hin, wenn ein Spende-Termin verschoben werden muss. 

Die App sei ein Must-have für alle, die ihren individuellen Beitrag zur Versorgung der PatientInnen leisten möchten, erklärte der Kaufmännische Vorstand des Klinikums, Peter Pansegrau.

"Gerade auch junge Menschen engagieren sich zunehmend für gesellschaftliche Herausforderungen. Diesen möchten wir den zeitgemäßen Zugang erleichtern, Lebensretter zu werden", sagte der Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin, Prof. Siegfried Görg.

Mehr junge Menschen von der Blutspende überzeugen 

Die Barmer verwies auf Probleme bei Blutspenden. In Schleswig-Holstein erhielten fast sieben Prozent der PatientInnen bei einer Operation eine Bluttransfusion. Das liege über dem Bundesdurchschnitt von 6,6 Prozent. Die Zahl der Blutspendenden sinke, während aufgrund der älter werdenden Gesellschaft der Blutbedarf stetig steige. Mit zunehmendem Alter kommen auch langjährige Spendende oft aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht mehr als SpenderInnen infrage. "Es muss gelingen, mehr junge Menschen von der Blutspende zu überzeugen. Die Blutspende-App ist da genau der richtige Ansatz", sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt.

In den ersten zehn Tagen sei die App knapp 4.000 Mal heruntergeladen worden, sagte Prof. Görg. Etwa 1.300 Menschen hätten Blut gespendet und der Übertragung ihrer Daten zugestimmt. Begonnen habe es mit einem Hackathon des Klinikums im Jahr 2018. Informatikstudentierende hätten die Ideen umgesetzt und dann sei aus dem Projekt ein Start-up gegründet worden.