Pestizideinsatz: Prostatakrebs wird zur Berufskrankheit

Frankreich entschädigt erkrankte Landarbeiter. Prostatakrebs, der mit einem Pestizidkontakt zusammenhängt, wird nun als Berufskrankheit anerkannt.

Frankreich entschädigt Arbeiter

Frankreich hat den Weg für die Entschädigung von an Prostatakrebs erkrankten Landarbeitern auf den Antillen frei gemacht. Prostatakrebs, der mit einem Pestizidkontakt zusammenhängt, werde nun als Berufskrankheit anerkannt, teilte das Landwirtschaftsministerium in Paris am Mittwoch mit.

In den französischen Überseegebieten Guadeloupe und Martinique gilt das Thema als hochsensibel. Zwischen 1972 und 1993 wurde dort das Pestizid Chlordecon in großen Mengen auf Bananenplantagen eingesetzt. Laut französischen Gesundheitsdaten ist die Chlordeconbelastung in diesen Überseegebieten sehr hoch. In einer Studie wurde das Pestizid bei 90 Prozent der Erwachsenen nachgewiesen. Die Daten zeigen zudem, dass Guadeloupe und Martinique auf die Bevölkerung gerechnet eine der höchsten Raten von Prostatakrebsfällen auf der Welt haben.

Wie hoch die Entschädigungssummen konkret sind und wie viele Menschen Anspruch auf diese haben, teilte das Ministerium zunächst nicht mit. Voraussetzung sei aber, dass Landarbeiter dem Pestizid über mindestens zehn Jahre hinweg ausgesetzt waren und der Krebs spätestens vierzig Jahre nach dem Kontakt aufgetreten sei.