Pflegebedürftige werden immer öfter zum Sozialfall

Immer mehr Pflegebedürftige werden in Sachsen zum Sozialfall. Die Zahl der Empfänger von Hilfe zur Pflege stieg laut einem Bericht der Leipziger Volkszeitung (Freitag) in den vergangenen zehn Jahren deutlich – von 13 470 im Jahr 2005 auf zuletzt 17 130.

Immer mehr Pflegebedürftige werden in Sachsen zum Sozialfall. Die Zahl der Empfänger von Hilfe zur Pflege stieg laut einem Bericht der Leipziger Volkszeitung (Freitag) in den vergangenen zehn Jahren deutlich – von 13 470 im Jahr 2005 auf zuletzt 17 130.

Auch auf Bundesebene gibt es demnach seit 2005 einen deutlichen Anstieg - um 111 090 auf 450 674 Fälle. Die Zeitung beruft sich auf Daten der Statistischen Bundesamtes und des Statistischen Landesamtes Sachsen, die die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (Linke) ausgewertet hat.

Einhergehend mit dieser Entwicklung kletterten dem Bericht zufolge auch die Ausgaben der Hilfe zur Pflege von bundesweit 2,61 Milliarden im Jahr 2005 auf zuletzt 3,6 Milliarden Euro. Sachsen verzeichnete innerhalb der zehn Jahre einen Anstieg um 18,5 Millionen auf 69,7 Millionen Euro.

"Es ist überhaupt nicht akzeptabel, dass immer mehr pflegebedürftige Menschen zum Sozialfall werden", sagte Zimmermann der Leipziger Volkszeitung. Mit der zu erwartenden Zunahme einkommensschwacher älterer Menschen und einer vermehrten Altersarmut sei zu befürchten, dass sich diese Tendenz weiter verstärken werde. Zimmermann forderte deshalb einen Umbau der Pflegeversicherung: "Weg vom Zuschussprinzip hin zur Vollversicherung." Beiträge müssten von allen gezahlt werden, auch von privat Versicherten und auch auf weitere Einkommensarten wie etwa Kapitalerträge ausgedehnt werden.