Polizei ermittelt wegen möglichem Diebstahl von Klinikdaten

Im Fall des möglichen Diebstahls von Daten aus mehr als 100 Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen wertet die Polizei sichergestellte Datenträger aus. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, teilte der Kölner Staatsanwalt René Seppi der Deutschen Presse-Agentur mit.

Ermittler werten Datenträger aus 

Im Fall des möglichen Diebstahls von Daten aus mehr als 100 Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen wertet die Polizei sichergestellte Datenträger aus. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, teilte der Kölner Staatsanwalt René Seppi der Deutschen Presse-Agentur mit. Wann die Auswertung beendet werden kann, sei noch nicht absehbar. Ermittelt werde wegen des Vorwurfs des Geheimnisverrats.

Der Krankenhauszweckverband Rheinland (KHZV) hatte im April erklärt, dass sich ein mittlerweile gekündigter Mitarbeiteiter Daten des Verbandes "unrechtmäßig angeeignet" haben könnte. Er habe sie mutmaßlich für weitere Auswertungen genutzt, die er unrechtmäßig auf einer Website veröffentlicht haben soll. Dabei soll es sich um eine Veröffentlichung auf der Seite medileaks.cc handeln. Belege, dass die Daten auch an Dritte weitergegeben wurden, gab es damals zunächst nicht. Die Datenträger des Ex-Mitarbeiters wurden nach Angaben des Verbandes allesamt beschlagnahmt.

Der KHZV ist ein Zusammenschluss von mehreren Krankenhausverbänden mit insgesamt mehr als 160 Krankenhäusern. Für seine Mitglieder stellt er "Benchmarking-Daten" zur Verfügung. Ein Krankenhausmanager kann daran etwa ablesen, wie das eigene Haus im Vergleich zu anderen steht. Für die Auswertung nutzt der Verband Daten, die die Kliniken übermitteln.

Einen Rückschluss auf einzelne Patienten sei damit nicht möglich, betonte der Verband. Es handele sich um Daten, die die Krankenhäuser laut Gesetz erheben müssen.

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