Primäre Kombinationsbehandlung verbessert progressionsfreies Überleben bei fortgeschrittenem Lungenkrebs

Einer neuen Studie zufolge, die beim ESMO Immuno Oncology Congress 2017 präsentiert wurde, verbessert eine neue Kombinationstherapie für die primäre Behandlung von fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) das progressionsfreie Überleben.

Es gibt einen Weg, die Effizienz von platinbasierter Chemotherapie bei Patienten mit NSCLC zu verbessern

Einer neuen Studie zufolge, die beim ESMO Immuno Oncology Congress 2017 präsentiert wurde, verbessert eine neue Kombinationstherapie für die primäre Behandlung von fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) das progressionsfreie Überleben.

"Dies ist der erste Phase-III-Versuch, der von der Kombination aus Chemotherapie, anti-angiogenetischer Behandlung und Immuntherapie als Primärtherapie von NSCLC berichtet", sagt Leitautor Professor Martin Reck, Chefarzt für Onkologie am Institut für Thoraxonkologie an der Lungenklinik in Großhansdorf in Deutschland. Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt von progressionsfreiem Überleben und das vorläufige Ergebnis des primären Endpunkts des gesamten Überlebens. "Auch wenn die Ergebnisse noch nicht ausgereift sind, so sind sie dennoch vielversprechend", fügt er hinzu. Es gebe eine wissenschaftliche Erklärung, die die Kombination, die im Versuch untersucht wurde, unterstützt. Bevaciazumab könnte die Fähigkeit von Atezolizumab verbessern, die Krebsimmunität zu stärken, indem es die mit dem Vascual Endothelial Growth Factor (VEGF) zusammenhängende Immunsuppression und weitere Mechanismen hemmt, während die Chemotherapie Immunreaktionen induzieren könnte. Die beim Versuch verwendete Chemotherapie war Carboplatin mit Paclitaxel. Atezolizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der den programmierten Todesligand 1 (PD-L1) hemmt, während Bevacizumab ein biologisch anti-angiogentischer Wirkstoff ist.

Die aktuelle Studie schrieb 1.202 Teilnehmer ein, die willkürlich in drei Gruppen eingeteilt wurden: A) Chemotherapie mit Atezolizumab, B) Chemotherapie mit Atezolizumab und Bevacizumab, oder C) Chemotherapie mit Bevacizumab. Der progressionsfreie Überlebensvergleich wurde zwischen den Gruppen B und C gemacht und zeigte, dass die Kombination von Atezolizumab, Bevacizumab und Chemotherapie besser war als Bevacizumab und Chemotherapie alleine mit einem durchschnittlichen progressionsfreien Überleben von 8,3 vs. 6,8 Monaten im Rahmen der intention-to-treat und der sogenannten Wildtypen Population, die Patienten mit Mutationen der epidermalen Wachstumsfaktorrezeptoren ausschloss. Das entsprechende durchschnittliche progressionsfreie Überleben der Teff-WT Population lag bei 11.3 vs. 6,8 Monate. Es gab keine neuen Sicherheitssignale mit der Kombinationstherapie. Reck sagte: "Es gab eine klinisch relevante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens. Die Ergebnisse zeigen, dass es einen Weg gibt, die Effizienz von platinbasierter Chemotherapie bei Patienten mit NSCLC zu verbessern."

Professor Solange Peters des Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV), hält abschließend fest: "Diese aufregenden Ergebnisse ebnen den Weg für eine neue Standardbehandlung bei fortgeschrittenem NSCLC. Die primären Gesamt-Überlebensdaten sehen vielversprechend aus, sie müssen jedoch noch reifen. Außerdem wollen wir den Einfluss dieser Kombination bei Patienten, die bereits andere Immuntherapien erhalten haben, verstehen."