Prefere-Studie soll genaue Daten zur Prostatakarzinomtherapie ermitteln

Video: Prof. Michael Stöckle im Interview zur Behandlung des Prostatakarzinoms.

Video: Prof. Michael Stöckle im Interview zur Behandlung des Prostatakarzinoms.

Die Behandlung eines Prostatakarzinoms kann auf vier Arten erfolgen: durch eine radikale Prostatektomie, perkutane Strahlentherapie, permanent Seed Implantation (Brachytherapie) sowie mit Hilfe einer aktiver Überwachung aufbauend auf einer Behandlung, sobald die Erkrankung fortschreitet.

Alle Behandlungsformen können für die Patienten mit erheblichen Nachteilen verbunden sein, so dass die Entscheidung für ein Verfahren gut überlegt sein will. Obwohl das Prostatakarzinom die häufigste Krebserkrankung und dritthäufigste Todesursache bei Männern in Deutschland ist, fehlen bisher überzeugende Studiendaten, die Aufschluss über den langfristigen Erfolg einer Behandlung geben. Es sei beim Prostatakarzinom sehr schwierig, ausreichend Daten zu erhalten, da sich Erkrankung und Behandlung über einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren hinziehen könnten, erklärt Professor Michael Stöckle, Leiter der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes.

Die so genannte Prefere-Studie soll endlich Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit für alle vier derzeit beim lokal begrenzten Prostatakarzinom angewendeten Behandlungen liefern. Teilnehmen können Männer, die erst vor kurzer Zeit von der Diagnose Prostatakrebs erfahren haben, die noch nicht behandelt sind und bei denen der Krebs noch nicht weit fortgeschritten ist. Leider würden bisher nicht ausreichend Patienten teilnehmen, so Stöckle, der vor allem an die Ärzte appelliert, über die Studie und ihre Bedeutung für die Prostatakarzinomtherapie aufzuklären.