Projekt für weniger Bürokratie in der Pflege gestartet

Bürokratie in der Pflege nimmt bislang viel Zeit in Anspruch und trägt nicht gerade zur Motivation des Personals bei. Ein neues System kommt deshalb gut an. Unnötiger Papierkram soll die Betreuung

Bürokratie in der Pflege nimmt bislang viel Zeit in Anspruch und trägt nicht gerade zur Motivation des Personals bei. Ein neues System kommt deshalb gut an.

Unnötiger Papierkram soll die Betreuung pflegebedürftiger Menschen nicht mehr einschränken. Dazu haben sächsische Verbände ein Projekt gestartet, mit dem das Pflegepersonal von Dokumentationspflichten entlastet wird und so mehr Zeit für die Patienten hat. Das neue Modell sei von einer Expertengruppe der Bundesregierung entwickelt worden und beschränke sich auf die Erfassung des wirklich Notwendigen, sagte der Landesvorsitzende Sachsen des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Matthias Faensen, am Dienstag in Leipzig.

Das Interesse an entsprechenden Schulungen sei beim Personal groß. Auch bei den Pflegern im Landesverband Hauskrankenpflege Sachsen finde das Modell gute Resonanz, sagte eine Sprecherin in Chemnitz. Beide Verbände vertreten 750 ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen im Land.

Es müsse zum Beispiel nicht unbedingt aufgezeichnet werden, ob ein Patient sturzgefährdet sei, wenn es dafür überhaupt keine Anhaltspunkte gebe, sagte Jacqueline Kallé, Leiterin der bpa-Landesgeschäftsstelle Sachsen in Leipzig. Auch, dass ein Pflegebedürftiger ausreichend Flüssigkeit zu sich nehme, müsse nicht dokumentiert werden, so lange er kein Fieber habe.

Die Einführung der Pflegedokumentation sollte ursprünglich mehr Einblicke in die Behandlung verschaffen und eine individuelle Betreuung des Patienten ermöglichen, sagte Kallé. Allerdings habe das Konzept zu einem bürokratischen Aufwand geführt, der auf Kosten des Personals und vor allem des Patienten erledigt werden musste. Das ständige Abhaken von Listen und Risikoerfassungen gehöre nun der Vergangenheit an.

Text: dpa /fw