Schnellere Entscheidung über Klinik-Abteilungen gefordert

Eine Mindestzahl an Fachärzten soll in Thüringer Krankenhäusern für hohe Behandlungsqualität sorgen. Doch es ist für die Kliniken nicht einfach, ausreichend Ärzte zu bekommen.

Eine Mindestzahl an Fachärzten soll in Thüringer Krankenhäusern für hohe Behandlungsqualität sorgen. Doch es ist für die Kliniken nicht einfach, ausreichend Ärzte zu bekommen.

In Thüringen müssen Kliniken mit Mediziner-Engpässen aus Sicht der Landesärztekammer zu lange auf eine Ausnahmegenehmigung für Fachabteilungen warten. "Es gibt Krankenhäuser, die warten seit einem Jahr auf einen Bescheid, ob ihre Abteilung weiterbesteht", sagte Kammerpräsidentin Ellen Lundershausen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei für die Krankenhäuser kein Zustand, die Unsicherheit führe zum Abgang vom Personal. Das Sozialministerium müsse solche Anträge schneller bearbeiten.

In Thüringen müssen Krankenhäuser ihre Fachabteilungen mit mindestens 5,5 Arztstellen, davon mindestens 3 aus dem entsprechenden Fachgebiet, ausgestattet sein. Mehrere Häuser haben Probleme, diese seit 2017 vorgeschriebene Quote zu erfüllen. Sie können Ausnahmeanträge stellen. Entscheiden muss dies das Sozialministerium.

Die Landesärztekammer gibt dazu eine fachliche Stellungnahme ab – bislang in neun Fällen. Dabei ging es unter anderem um Abteilungen für Fachgebiete Orthopädie/Unfallchirurgie, Intensivmedizin, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Kinderchirurgie, Strahlentherapie und Mund-Kiefer-Chirurgie. Halten die Kliniken die Quote nicht dauerhaft ein, müssen sie damit rechnen, dass die betroffenen Abteilungen geschlossen werden.

"Nach unserem Eindruck gehen die Krankenhäuser verantwortungsvoll mit der Facharztquote um", sagte Lundershausen. Dass Ausnahmegenehmigungen beantragt würden, sei ein Zeichen dafür, dass in einigen Gebieten echter Medizinermangel herrsche. "Der Wille, mehr Ärzte einzustellen, ist da – aber es gelingt nicht immer." In Thüringen gibt es rund 40 Standorte von Akutkliniken, die jährlich um die 590.000 Patienten stationär behandeln.