Schwaches drittes Quartal für AstraZeneca

Der Konzern AstraZeneca arbeitet an einem der aussichtsreichsten Kandidaten für einen Corona-Impfstoff. Zugleich wirkt sich aber gerade die Pandemie negativ auf das Geschäft des Konzerns aus.

Stockende Geschäfte nach klaren Zuwächsen im ersten Halbjahr

Der Konzern AstraZeneca arbeitet an einem der aussichtsreichsten Kandidaten für einen Corona-Impfstoff. Zugleich wirkt sich aber gerade die Pandemie negativ auf das Geschäft des Konzerns aus.

Nach klaren Zuwächsen im ersten Halbjahr hat die Corona-Krise im dritten Quartal die Geschäfte beim britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca ins Stocken gebracht. So schlug sich negativ nieder, dass in diesem Zeitraum generell weniger PatientInnen behandelt wurden. Gleichzeitig waren Kosten etwa für die Vermarktung von Medikamenten sowie für Hygienemaßnahmen, Forschung und Entwicklung gestiegen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) ging um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 0,94 US-Dollar zurück, wie der Konzern am Donnerstag in Cambridge mitteilte.

Die Arbeiten an einem COVID-19-Impfstoff kommen laut dem Konzern unterdessen voran. Das Unternehmen sei in der Vorbereitung zu den entscheidenden klinischen Tests in Phase III. Das Vakzin gilt als einer der aussichtsreichen Kandidaten unter den potenziellen Corona-Impfstoffen. Viele Länder, auch Deutschland, haben mit AstraZeneca Verträge über insgesamt Milliarden Dosen abgeschlossen.

COVID-19-Impfstoff soll Bildung von spezifischen Antikörpern und T-Zellen fördern

Der Konzern hatte die klinische Forschung an dem mit der Universität Oxford entwickelten Impfstoff Anfang September gestoppt, nachdem bei einem Teilnehmer aus Großbritannien gesundheitliche Probleme aufgetreten waren. Inzwischen wurden die Tests wieder aufgenommen.

Der Wirkstoff AZD1222 des Vakzins beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig.

Umsatz zwischen Juli und September um drei Prozent auf knapp 6,6 Milliarden Dollar angestiegen

Wie AstraZeneca weiter mitteilte, legte der Umsatz zwischen Juli und September - angetrieben vor allem von neuen Medikamenten und Krebstherapien wie dem Flaggschiff Tagrisso - um drei Prozent auf knapp 6,6 Milliarden Dollar zu. Doch war auch dies eine deutliche Verlangsamung im Vergleich zur ersten Jahreshälfte.

Das Management sieht sich gleichwohl auf einem guten Weg zu seinen Jahresprognosen. Konzernchef Pascal Soriot stellte die Anleger darauf ein, dass Zuwächse etwa bei den Einnahmen aus Kooperationen voraussichtlich im vierten Quartal anfallen dürften.