Schwierige Zeiten für Fresenius

Der Medizinkonzern Fresenius muss sich nach jahrelangem Höhenflug in schwierigeren Zeiten behaupten. Während im Geschäft mit Krankenhäusern der Trend zu ambulanten Behandlungen belastete, litt Fresenius zuletzt bei Flüssigarzneien unter Preisdruck in den USA.

Preisdruck in den USA bei Flüssigarzneien

Der Medizinkonzern Fresenius muss sich nach jahrelangem Höhenflug in schwierigeren Zeiten behaupten. Während im Geschäft mit Krankenhäusern der Trend zu ambulanten Behandlungen belastete, litt Fresenius zuletzt bei Flüssigarzneien unter Preisdruck in den USA.

Konzernchef Stephan Sturm hatte 2019 mit Investitionen von 2,5 Milliarden Euro zum Übergangsjahr erklärt. Wie nun das vergangene Geschäftsjahr lief, will er am 20.02. in Bad Homburg erklären.

Die Dialysetochter des Konzerns, Fresenius Medical Care (FMC), hat nach vorgelegten Zahlen im Schlussquartal 2019 noch einmal zugelegt und ihre Jahresziele erreicht. Den Ausblick für das laufende Jahr bekräftigte FMC. Das Unternehmen rechnet mit einem Plus des Umsatzes sowie des Konzernergebnisses "im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich". Sowohl FMC als auch Fresenius sind Dax-Unternehmen.

Skepsis von Investoren

Fresenius hat an der Börse nach einer Serie von Rekordjahren mit Skepsis von Investoren zu kämpfen. Gleich zweimal musste der Konzern 2018 die Geschäftsziele korrigieren und zudem die geplante Übernahme der US-Arzneifirma Akorn absagen. Fresenius-Aktien waren daraufhin eingebrochen und haben sich seither nicht nachhaltig erholt.

Für 2019 hatte Fresenius währungsbereinigt ein Umsatzplus von 4 bis 7 Prozent gemessen am Vorjahr sowie einen stagnierenden Gewinn in Aussicht gestellt. Konzernchef Sturm will Fresenius zu altem Glanz verhelfen, indem etwa das Geschäft mit der Dialyse bei der Tochter FMC in China wachsen soll.

Nettogewinn um ein Fünftel gesunken 

Im vierten Quartal stieg der FMC-Umsatz um 7 Prozent auf knapp 4,6 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis legte um 3 Prozent auf 655 Millionen Euro zu. Deutlich rückläufig war hingegen der Nettogewinn, der um knapp ein Fünftel auf 343 Millionen Euro sank. Bereinigt erzielte FMC ein leichtes Plus von 3 Prozent. Im Gesamtjahr 2019 ging der Nettogewinn deutlich zurück, wobei FMC im Jahr zuvor von einem Verkaufsgewinn von Aktivitäten im Versorgungsmanagement profitiert hatte. Bereinigt verdiente der Konzern unter dem Strich mit knapp 1,4 Milliarden Euro 2 Prozent mehr.

Fresenius Medical Care ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit chronischem Nierenversagen. Weltweit unterziehen sich laut FMC rund 3,4 Millionen Menschen regelmäßig einer Dialysebehandlung.