Sozialministerin Hesse will Gesundheitsdienst stärken

Die Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes steht im Mittelpunkt einer Konferenz der Gesundheitsminister von Bund und Ländern in Warnemünde.

Die Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes steht im Mittelpunkt einer Konferenz der Gesundheitsminister von Bund und Ländern in Warnemünde. Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchefin will mehr Geld für Amtsärzte.

Über Wege zur Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Mittwoch (12.30 Uhr) in Warnemünde beraten. Angesichts drohenden Personalmangels hat Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Birgit Hesse (SPD) eine Initiative gestartet, um das Image von Amtsärzten zu stärken. Dazu gehört ihrer Ansicht nach in erster Linie ein besseres Gehalt.

Nach früheren Angaben des Bundesverbands der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst liegt der Gehaltsverlust beim Wechsel von der Klinik in ein Amt bei rund 1000 Euro monatlich. Hesse hatte bereits am Wochenende ein Amtsärzte-Gehalt gefordert, das dem von Krankenhaus-Medizinern angeglichen ist.

Weitere Themen der zweitägigen Konferenz sind die medizinische Versorgung von Flüchtlingen, die Weiterentwicklung der ambulanten Notfallversorgung mit sogenannten Brückenpraxen und die Entwicklung von Betrugsfällen in der Klinik. Dazu soll der Bericht des Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), in Warnemünde vorgestellt werden.

Zunächst war unklar, ob es bei der Konferenz auch um Forderungen nach einer Korrektur der derzeitigen Krankenkassenfinanzierung gehen wird. Einen entsprechenden Vorstoß zur Veränderung des sogenannten Risikostrukturausgleichs war in der vergangenen Woche von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) gekommen. Sie sieht Benachteiligungen für die in Hochlohn- und Hochpreisregionen wie Bayern tätigen Krankenkassen und deren Versicherte. Diese Nachteile müssten abgebaut werden. Durch die Ungleichbehandlung hätten Bayerns Versicherte zwischen 2011 und 2014 insgesamt gut 5,5 Milliarden Euro mehr zahlen müssen.

Es sei verwunderlich, dass Huml das Thema kurz vor der Konferenz unabgestimmt in der Öffentlichkeit diskutiert, sagte Hesse der Deutschen Presse-Agentur. Gegebenenfalls werde die Krankenkassenfinanzierung am Rande der Konferenz besprochen.