Stärkerer Einsatz im Kampf gegen Sepsis gefordert

Angesichts von Millionen Sepsis-Toten jedes Jahr weltweit haben Ärztinnen und Ärzte ähnliche Anstrengungen hierzu seitens der Politik angemahnt wie in der aktuellen Corona-Pandemie. Letztlich könne nahezu jede Infektion zu einer Sepsis führen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Jenaer Sepsis-Stiftung, Konrad Reinhart.

Jährlich 75.000 Sepsis-bedingte Todesfälle in Deutschland

Angesichts von Millionen Sepsis-Toten jedes Jahr weltweit haben ÄrztInnen ähnliche Anstrengungen hierzu seitens der Politik angemahnt wie in der aktuellen Corona-Pandemie. Letztlich könne nahezu jede Infektion zu einer Sepsis führen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Jenaer Sepsis-Stiftung, Konrad Reinhart. Die Mehrheit der COVID-19-Todesfälle gehe letztlich auf eine Sepsis zurück. 

Laut Weltgesundheitsorganisation sterben jedes Jahr rund elf Millionen Menschen an Sepsis, darunter fast drei Millionen Kinder. Für Deutschland beziffert die Stiftung, deren Vorstandsvorsitzender Reinhart ist, die Zahl der jährlichen Todesfälle auf 75.000.

Ein großer Teil der Todesfälle hierzulande ist nach Einschätzung von Fachleuten vermeidbar. Dabei müsste etwa die Früherkennung verbessert werden, hieß es. Lücken werden auch bei der Betreuung der PatientInnen nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus beklagt. "Das Wissen über Sepsis-Folgen muss bei Ärzten deutlich besser werden", betonte die Intensivmedizinerin Christiane Hartog von der Berliner Charité. Viele Beschwerden, über die PatientInnen nach einer Corona-Infektion berichteten, wie chronische Ermüdung, Muskelschwäche, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprobleme seien auch als Sepsis-Folgen bekannt. Hartog: "3 von 4 Menschen, die eine Sepsis überleben, weisen im Anschluss neue Erkrankungen auf." Am 13. September ist Welt-Sepsis-Tag.