Stipendien sollen bei angehenden Ärzten Landlust wecken

In Mecklenburg-Vorpommern fehlen Ärzte, vor allem auf dem Land. Um die Landlust bei Nachwuchsmedizinern zu wecken, fördert die Landesregierung sie nun mit einem speziellen Stipendium. Die ersten wurden nun in Rostock übergeben.

Landesregierung vergiebt Stipendien gegen Ärztemangel

In Mecklenburg-Vorpommern fehlen Ärzte, vor allem auf dem Land. Um die Landlust bei Nachwuchsmedizinern zu wecken, fördert die Landesregierung sie nun mit einem speziellen Stipendium. Die ersten wurden nun in Rostock übergeben.

Um Mediziner nach ihrer Ausbildung im Land zu halten und den Landärztemangel zu bekämpfen, hat Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) in Rostock die ersten von insgesamt 29 Stipendien für Medizinstudenten überreicht. 16 Studierende erhielten die Unterstützung am Mittwoch in der Rostocker Uni-Medizin, teilte das Ministerium mit. Am Donnerstag will Glawe die restlichen 13 Stipendien in Greifswald überreichen. Während ihres Studiums erhalten die Nachwuchsmediziner dann monatlich 300 Euro vom Land.

Im Gegenzug haben sie sich verpflichtet, nach Studium und Facharztausbildung mindestens fünf Jahre im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns oder im öffentlichen Gesundheitsdienst zu arbeiten. In diesen Bereichen fehlen besonders viele Ärzte und die Situation wird sich durch den demografischen Wandel weiter verschlechtern, befürchtet die Kassenärztliche Vereinigung (KV).

Mehr als ein Drittel aller Allgemeinmediziner sei zwischen 50 und 59 Jahre alt, werde also voraussichtlich irgendwann innerhalb der nächsten 15 Jahre in den Ruhestand gehen. Schon jetzt könnten mehr als hundert offene Hausarztstellen im Land nicht besetzt werden. Halten sich die Stipendiaten nicht an die Verpflichtung, kann das Land die Förderung gemäß der Vergaberichtlinie zurückfordern.

"Im Bereich der ärztlichen Versorgung sind wir deutschlandweit im Wettbewerb um die Medizinabsolventen", sagte Glawe - wobei der Nordosten gleichzeitig "vielleicht etwas mehr als andere Bundesländer vom demografischen Wandel betroffen" sei. Mit den Stipendien solle die Entscheidung der angehenden Mediziner für den Nordosten als "Lebens- und Arbeitsort" erleichtert werden. Dafür stellt das Ministerium nach eigenen Angaben bis 2022 eine Million Euro bereit.

Wenn alle 29 Stipendiaten der ersten Runde die Höchstförderdauer erreichen, wäre der Topf bereits zu 44 Prozent ausgeschöpft. Für die Unterstützung bewerben können sich Medizinstudenten, die bereits den Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung absolviert haben. Das Geld kann bis zum Abschluss des Studiums, höchstens jedoch für vier Jahre und drei Monate gezahlt werden. Entscheidend ist laut Vorschrift die Note des ersten Prüfungsabschnitts.