Streikende Angestellte: Berliner Klinikpersonal auf Sparflamme

Nach dem Ärztestreik an der Berliner Charité im Oktober protestierten diese Woche ein weiteres Mal Angestellte zahlreicher Berliner Krankenhäuser. Wie lauten die Forderungen?

Streik an Berliner Kliniken: 1000 Mitarbeitende protestierten 

Diesen Montag und Dienstag, am 6. und 7. März, legten schätzungsweise 1.000 Mitarbeitende mehrerer Berliner Krankenhäuser die Arbeit nieder. Sie folgten damit dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi an das Personal der Charité, der Vivantes-Gruppe sowie des Jüdischen Krankenhauses.1,2

Denn: Das bisherige Arbeitgeber-Angebot sei ein "Schlag ins Gesicht", so Charité-Krankenschwester Mareen Höwler im RBB-Inforadio.3 Die Inflation müsse eine Lohnerhöhung nach sich ziehen. Außerdem stelle der Fachkräftemangel ein großes Problem dar, weswegen das Berufsfeld, auch hinsichtlich der Bezahlung, aufgewertet werden müsse. 

Planbare Eingriffe wurden aufgrund des angekündigten Streiks verschoben, während die Notfallversorgung, zeitkritische Operationen, Transplantationen sowie die Operationen von Kindern weiterhin durchgeführt wurden.

Warum wurde an Berliner Krankenhäusern gestreikt? 

Hintergrund des Streiks sind die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes beim Bund und den Kommunen gewesen. Neben Beschäftigten an Krankenhäusern (Pflegepersonal, Verwaltungsmitarbeitende, Putzkräfte, etc.) wurden u.a. auch Mitarbeitende aus den Berliner Bäderbetrieben, dem Studierendenwerk und der Bundesagentur für Arbeit zum Streiken aufgerufen. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst 10,5% und mindestens 500 Euro mehr Lohn. In der zweiten Verhandlungsrunde legten die Arbeitgeber Ende Februar ein Verhandlungsangebot vor, das die Gewerkschaften allerdings zurückwiesen, da es "nicht einigungsfähig" sei, so Verdi.1
Ab dem 27. März sollen die Tarifverhandlungen weitergeführt werden.

Referenzen:

  1. https://www.dpa-news.de/mediaobject.jsf?moid=77212412&nh=d3sa3d.1
  2. https://www.dpa-news.de/mediaobject.jsf?moid=77222725&nh=d3sa3d.1
  3. https://www.dpa-news.de/mediaobject.jsf?moid=77223158&nh=d3sa3d.1
  4. https://www.dpa-news.de/mediaobject.jsf?moid=77178038&nh=d3sa3d.1