Süße Getränke töten jährlich über 184.000 Menschen

Schätzungen ergeben, dass 2010 184.450 Menschen weltweit an den Folgen des Zuckerkonsums gestorben sind, 133.000 an Diabetes, 45.000 an kardiovaskulären Erkrankungen und 6.450 an Krebs. Der Konsum

Schätzungen ergeben, dass 2010 184.450 Menschen weltweit an den Folgen des Zuckerkonsums gestorben sind, 133.000 an Diabetes, 45.000 an kardiovaskulären Erkrankungen und 6.450 an Krebs.

Der Konsum von gezuckerten Getränken in den Vereinigten Staaten hat signifikant zugenommen in den letzten 30 Jahren, wobei circa 50% der Bevölkerung die süßen Getränke täglich konsumieren. Diese Getränke stehen im  Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Adipositas, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauferkrankungen und malignen Neubildungen. Jetzt besagt eine neue Studie (DOI:10;1161/CirculationAHA.1140101636), dass diese Getränke weltweit für mehr als 184.000 Todesfälle verantwortlich gemacht werden können.

Die American Heart Association (AHA) empfiehlt, man solle nicht mehr als 450 kcal gezuckerter Getränke pro Woche zu sich zu nehmen. Dies entspricht in etwa drei Dosen Cola.

Eine Studie der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (Centers for Disease Control and Prevention aus Georgia), die dem Gesundheitsministerium der USA untergestellt ist, hat herausgefunden, dass Männer im Durchschnitt 178 kcal gezuckerte Getränke täglich zu sich nehmen, während Frauen ca. 103 kcal dieser Getränke pro Tag konsumieren.

Für ihre Studie versuchten der Hauptautor Prof. Gitanjali Singh und seine Kollegen der Tufts University Boston die jährliche Rate an Todesfällen und Behinderungen, die durch süße Getränke verursacht werden, zu schätzen. Ihre Ergebnisse wurden in einem Journal der AHA, Circulation, veröffentlicht.

Das Team analysierte 62 Befragungen mit 611.971 Teilnehmern zum Konsum von gezuckerten Getränken der Jahre 1980-2010 aus 51 Ländern. Dabei legte das Team einen Fokus darauf, wie der Konsum dieser Getränke die Zahl der Todesfälle aufgrund von Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs beeinflusst.

In der Studie wurden gezuckerte Getränke als durch Zucker gesüßte Limonaden, Sport- und Isodrinks, Fruchtsäfte, gesüßte Eistees und selbstgemachte Süßgetränke definiert. Hundertprozentiger Fruchtsaft wurde ausgeschlossen.

Die Forscher sammelten zudem Daten zu der nationalen Verfügbarkeit von Zucker aus 187 Ländern. Die Daten erlaubten dem Team zu untersuchen, wie sich der Konsum von gezuckerten Getränken bezüglich Alter, Geschlecht und zwischen den Ländern unterscheidet und wie sich dies auf die Todesraten auswirkt.

Die Schätzungen ergeben, dass 2010 184.450 Menschen weltweit an den Folgen des Zuckerkonsums gestorben sind, 133.000 an Diabetes, 45.000 an kardiovaskulären Erkrankungen und 6.450 an Krebs.

Ein weiteres interessantes Ergebnis ist, dass besonders junge Menschen im Vergleich zu älteren Menschen gefährdet sind, durch die Getränke chronische Erkrankungen zu entwickeln.

“Der Einfluss auf die Gesundheit der jungen Bevölkerung ist bedeutend, da junge Erwachsene den größten Sektor an Arbeitskräften weltweit bilden, somit ist der Einfluss der gesüßten Getränke auf die Ökonomie in dieser Altersgruppe besonders hoch”, sagt Prof. Singh.

“Dies ist bedenklich für die Zukunft, wenn junge Menschen damit fortfahren hohe Mengen an süßen Getränken zu konsumieren, denn sobald sie altern, addieren sich die negativen Effekte der Getränke mit den negativen Effekten des Alterns, was zu noch höheren Todesraten und Morbidität führen könnte.”

Den Konsum von gezuckerten Getränken zu reduzieren, sollte eine globale Priorität werden.

Die Forscher fanden zudem heraus, dass besonders in Niedrig- und Mittellohnländern viele Todesfälle durch die Folgen der gezuckerten Getränke zustande kamen. Unter den 20 bevölkerungsstärksten Ländern hatte Mexiko die höchste Rate an Todesfällen durch die Konsequenzen des gezuckerten Getränkekonsums mit 405 Todesfällen pro 1 Millionen Erwachsene. Die USA hatten die zweithöchste Rate mit 125 geschätzten Todesfällen pro 1 Million Erwachsene.

Unter den 20 Ländern mit den höchsten Todesraten durch Konsum von süßen Getränken waren acht lateinamerikanische und karibische Länder. Während es große Variation in der Anzahl der Todesfälle durch gezuckerte Getränke gab, konnte das Team trotzdem feststellen, dass die meisten Länder betroffen sind.

Ein Autor der Studie fasst zusammen: “Es gibt keine gesundheitlichen Vorteile von gesüßten Getränken und der potenzielle Gewinn durch deren Reduzierung wäre die Verhinderung von mehreren tausend Todesfällen pro Jahr. Es sollte eine globale Aufgabe werden, den Konsum von gezuckerten Getränken weltweit zu reduzieren.”

Text: esanum /ab