Telenotfallmedizin bringt nötige Entlastung

Ein halbes Jahr nach der Einführung eines Telenotarztes in Goslar haben die Verantwortlichen ein positives Zwischenfazit gezogen. "Wir brauchen das", sagte Tobias Steffen, Ärztlicher Leiter des örtlichen Rettungsdienstes.

Nach 800 Einsätzen hat sich das System bewährt

Ein halbes Jahr nach der Einführung eines Telenotarztes in Goslar haben die Verantwortlichen ein positives Zwischenfazit gezogen. "Telenotfallmedizin ist nicht mehr wegzudenken, wir brauchen das", sagte Tobias Steffen, Ärztlicher Leiter des örtlichen Rettungsdienstes. Nach fast 800 Einsätzen sei für ihn klar, dass damit die dringend nötige Entlastung in der Versorgung erreicht werde, weil schnelleres und effizienteres Handeln möglich sei.

"Oft wird eine Entscheidung des Arztes gebraucht, nicht seine Hände", sagte Steffen. Abhängig von der Meldung muss der Notarzt nicht mehr zwingend raus zum Einsatzort, sondern Notfallsanitäter:innen verbinden sich per Telefon und Video mit den Ansprechpartnern in der Zentrale. Mit spezieller Software werden Daten wie Vitalwerte der Patient:innen in Echtzeit an die Expert:innen übertragen, die den Sanitäter:innen vor Ort bei Diagnostik und Therapie helfen.

Nach guten Erfahrungen in Aachen, Greifswald und Bayern wurde der telenotfallmedizinische Arbeitsplatz im Januar in Goslar eingerichtet. Im Juli soll der Landkreis Northeim in den zunächst auf zwei Jahre ausgelegten Test einbezogen werden. Nach Angaben des Innenministeriums in Hannover wären dann 35 Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge angebunden, die fast 270.000 Einwohner:innen versorgen können.