Terminservicestellen der Ärzte stoßen auf wenig Interesse

Bisher wurden lediglich etwa 61.000 Termine vermittelt, so die KBV. Das Versorgungsstärkungsgesetz sieht vor, dass sich Patienten ihren Arzt nicht aussuchen können.

Bisher wurden lediglich etwa 61.000 Termine vermittelt, so die KBV. Das Versorgungsstärkungsgesetz sieht vor, dass sich Patienten ihren Arzt nicht aussuchen können.

Die neuen Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen stoßen bislang offenbar auf wenig Resonanz. In den ersten sechs Monaten seien bundesweit nur rund 61.000 Termine vermittelt worden, sagte der Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der “Bild”-Zeitung. “Wenn es dabei bleibt, werden wir aufs Jahr geschätzt auf 120.000 Termine kommen. Vor dem Hintergrund von einer Milliarde Arzt-Patientenkontakten im Jahr ist das wenig.”

Die KBV hatte die von der Politik durchgesetzten Terminservicestellen von Anfang an abgelehnt, was auch damit zusammenhängen könnte, dass sie die Kosten tragen müssen. Sie sollen die oft langen Wartezeiten für gesetzlich Versicherte bei Fachärzten beschleunigen. Patienten mit einer Überweisung sollen innerhalb von vier Wochen einen Termin beim Facharzt erhalten. Dies hat die Bundesregierung mit dem Versorgungsstärkungsgesetz so festgelegt. Gassen sagte: “Letztlich muss man sagen, dass unsere Einschätzung richtig gewesen ist: Die Terminservicestellen werden nicht wirklich gebraucht.”

Schon vor dem Start der Terminservicestellen wurde bemängelt, dass sich Patienten ihren Arzt nicht aussuchen können und sie zudem mit einer eventuell längeren Anfahrt rechnen müssen. Außerdem steht der Service wegen des höheren Aufwands für die niedergelassenen Ärzte in der Kritik.