Transplantationsmedizin wird durch Corona-Pandemie ausgebremst

Die Transplantationsmedizin wird nach Einschätzung der Gesellschaft für Transplantationsmedizin MV (GTM-V) durch die Corona-Pandemie stark ausgebremst. Dies gelte auch für Spenden von Gewebe wie etwa Augenhornhäute.

Bugwelle an aufgeschobenen Operationen in der Augenheilkunde zum Ende des Jahres erwartet

Die Transplantationsmedizin wird nach Einschätzung der Gesellschaft für Transplantationsmedizin MV (GTM-V) durch die Corona-Pandemie stark ausgebremst. Dies gelte auch für Spenden von Gewebe wie etwa Augenhornhäute. 

Eingriffe an Augenhornhäuten gelten bis auf wenige Notfalloperationen als aufschiebbar und sind entsprechend deutlich zurückgefahren worden, wie GTM-V-Geschäftsführer Frank-Peter Nitschke sagte. Viele PatientInnen seien verunsichert. Dabei gehe es eher um das vermeintlich höhere Ansteckungsrisiko in Ambulanzen und Kliniken. "Wir gehen deshalb von einer enormen Bugwelle an aufgeschobenen Operationen in der Augenheilkunde zum Ende des Jahres aus."

Nitschke betonte, dass alle GTM-V-Gewebespendende auf mögliche Kontakte zu Corona-infizierten PatientInnen beziehungsweise Symptome einer Infektion geprüft werden. Allerdings gebe es keine Hinweise auf eine Übertragung der Corona-Viren durch Implantation, Transplantation, Infusion oder Transfer von menschlichen Zellen oder Gewebe. Neben den Hornhäuten kämen bei Gewebespenden vor allem Herzklappen und Blutgefäße in der Notfallmedizin lebensrettend zum Einsatz.