Trennungskinder leiden häufiger an Stresssymptomen und Schmerzen

Scheidungskinder leiden nach Datenerhebungen der Kaufmännischen Krankenkasse KKH häufiger unter Stress-Symptomen als ihre Altersgefährten in intakten Familien.

Studienergebnisse sind alarmierend

Scheidungskinder leiden nach Datenerhebungen der Kaufmännischen Krankenkasse KKH häufiger unter Stress-Symptomen als ihre Altersgefährten in intakten Familien. So klagten 26 Prozent der befragten 6- bis 18-jährigen Kinder getrennt lebender Eltern häufiger über Müdigkeit und Erschöpfung. Das waren gut die Hälfte mehr als bei Kindern, die mit den Eltern zusammenlebten (17 Prozent), wie die Krankenkasse am Dienstag in Schwerin mitteilte.

Ähnlich war es bei Kopf- und Bauschmerzen, über die jeweils 21 Prozent der Trennungskinder klagten, aber nur 12 sowie 13 Prozent der Kinder in Familien ohne Trennung. Bei Appetitlosigkeit lag die Quote nach Trennung der Eltern mit 10 Prozent sogar doppelt so hoch. Auch Rückenschmerzen und Schlafstörungen kamen spürbar häufiger vor.

Die Umfrage offenbarte zudem, dass Kinder sehr häufig mit Rückzug auf die Trennung der Eltern reagierten. 19 Prozent der Betroffenen gaben an, ihre Kontakte etwa zu Mitschülern einzuschränken, 14 Prozent sagten, sie seien häufig traurig. In der Vergleichsgruppe lagen die Quoten mit 11 und 8 Prozent nur etwa halb so hoch. Kaum Unterschiede zeigten sich hingegen bei den Angaben zum leicht aufbrausenden und auch aggressiven Verhalten: Die Quoten lagen mit 22 und 21 Prozent dicht zusammen.

Die KKH hatte die Umfrage für den Report "Endstation Depression - Wenn Schülern alles zu viel wird" veranlasst. "Trennungen belasten Kinder. Das kann auch zu körperlichen Symptomen wie Übelkeit und Schlaflosigkeit führen", erklärte KKH-Psychologin Franziska Klemm. Konkurrenz- und Leistungsdruck in der Schule setze Trennungskindern dann auch deutlich mehr zu als anderen Kindern und Jugendlichen. "Eltern sollten nicht darauf hoffen, dass ihre Kinder eine Trennung einfach hinnehmen", betonte Klemm. Trauer, Angst, Wut und Schuldgefühle seien normale Reaktionen. Wichtig sei, ein offenes Ohr dafür zu haben und gegebenenfalls ärztliche Hilfe zu suchen.