Tuberkulosetests an zwei Schulen in Dresden gestartet

Tuberkulose ist eine der weltweit am häufigsten zum Tode führenden übertragbaren Krankheiten. Die Zahl der Erkrankungen hat auch in Sachsen wieder ein höheres Niveau als in der Vergangenheit.

Gesundheitsamt untersucht Tuberkulosefälle an Schulen

Tuberkulose ist eine der weltweit am häufigsten zum Tode führenden übertragbaren Krankheiten. Die Zahl der Erkrankungen hat auch in Sachsen wieder ein höheres Niveau als in der Vergangenheit.

Nach vier Fällen ansteckender Lungentuberkulose werden Schüler und Lehrer des betroffenen privaten Gymnasiums und einer Oberschule des Trägers untersucht. Die Tests der rund 600 Personen erfolgen vorsorglich, wie das Gesundheitsamt der Stadt am Montag mitteilte. Eine Gefährdung der Bevölkerung über die betroffene Schule hinaus bestehe nicht. Über die Maßnahme hatten mehrere Medien zuvor berichtet. Das Gesundheitsamt bestätigte einen im September festgestellten Fall sowie drei aktuelle Erkrankungen an der Schule, die bei Untersuchungen danach festgestellt wurden.

Die Behörde vermutet einen Zusammenhang. Von wem die Ansteckung ausging, lasse sich "aufgrund der sehr variablen Inkubationszeit" nicht sicher feststellen. Neben dem Gymnasium wird daher auch die auf dem Gelände befindliche Oberschule in die Prüfung einbezogen. "Jeder Fall wird ernst genommen", sagte Amtsleiter Jens Heimann. Es seien mehrere Teams im Einsatz. Die Ergebnisse sollen in wenigen Tagen vorliegen. Erst danach wird über eine Ausweitung der Ermittlungen über den Radius der Schule hinaus etwa auf Angehörige entschieden.

Tuberkulose wird über Tröpfchen in der Atemluft übertragen. Es kommt zu entzündlichen Veränderungen im oberen Teil der Lunge, allerdings kann Tuberkulose auch andere Organe befallen. Betroffene leiden unter Kraftlosigkeit, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme und andauerndem Husten. "Tuberkulose ist weder eine hoch ansteckende Krankheit noch stellt sie aus epidemiologischer Sicht ein außergewöhnliches Ereignis dar", betonte das Gesundheitsamt. Für eine Ansteckung sei ein direkter Kontakt mit Erkrankten von mindestens acht Stunden nötig. Betroffene würden mit Antibiotika behandelt, im Einzelfall vorbeugend.

Nach den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hat sich die Zahl der Neuerkrankungen in Dresden und Sachsen seit 2013 moderat erhöht. In der Landeshauptstadt wurden 2017 bisher mit 43 Fällen einige mehr als in den beiden Vorjahren registriert. Landesweit sind es laut RKI bisher 179 Fälle, 2016 waren es 211. Die Landesuntersuchungsanstalt listet bis Anfang Dezember 183 Tuberkulose-Fälle auf, davon 130 von Lungentuberkulose. Beide Werte liegen unter denen von 2015 und 2016 insgesamt. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl erkrankten in Sachsen weniger Menschen als im Bundesschnitt.