Umfrage: Mehrheit der Klinikärztinnen und -ärzte hat in Corona-Krise weniger zu tun

Die meisten angestellten Ärztinnen und Ärzte haben seit Beginn der Corona-Krise weniger Arbeit. Wie eine Umfrage der Ärztegewerkschaft Marburger Bund ergab, sank das Arbeitsaufkommen für 57 Prozent der Befragten in den Kliniken im Lauf der Krise.

Über zwei Drittel der Befragten für Rückkehr zu Regelversorgung in Kliniken

Die meisten angestellten ÄrztInnen haben seit Beginn der Corona-Krise weniger Arbeit. Wie eine Umfrage der Ärztegewerkschaft Marburger Bund ergab, sank das Arbeitsaufkommen für 57 Prozent der MedizinerInnen in den Kliniken im Lauf der Krise. Bei etwa einem Viertel sei es gleich geblieben, bei knapp 18 Prozent gestiegen.

Die Gewerkschaft erklärte dies damit, dass es seit Mitte März erheblich weniger planbare Operationen und auch weniger Notfälle gebe. "Gleichzeitig ist die Anzahl der Patienten, die an COVID-19 erkrankt sind, in den Kliniken niedriger geblieben als zunächst befürchtet." Die Vorsitzende Susanne Johna verwies auf einen Arzt, der angegeben habe, nach 12 Jahren im Beruf plötzlich wieder jeden Tag pünktlich nach Hause zu kommen.

Mehr als zwei Drittel der angestellten ÄrztInnen sprach sich dafür aus, in den Kliniken die Regelversorgung wieder aufzunehmen. Mit Blick auf den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie sind die Meinungen gespalten: 44 Prozent fürchten, dass es noch zu einer Überforderung des Gesundheitswesens kommen könnte. Knapp 42 Prozent sehen diese Gefahr nicht. 14 Prozent können es derzeit nicht einschätzen.