Unimedizin Mainz eröffnet Behandlungszentrum für Grünen Star

Grüner Star trifft nicht nur Menschen im Alter. Er tritt bereits bei Kindern auf. Frühzeitig behandelt kann die Erkrankung geheilt werden. In der Mainzer Unimedizin wird dafür ein eigenes Zentrum geschaffen.

Glaukom - frühzeitig erkannt - ist heilbar

Grüner Star trifft nicht nur Menschen im Alter. Er tritt bereits bei Kindern auf. Frühzeitig behandelt kann die Erkrankung geheilt werden. In der Mainzer Unimedizin wird dafür ein eigenes Zentrum geschaffen.

Grüner Star, auch Glaukom genannt, gilt als Alterskrankheit - er kann aber auch Kinder treffen. Um die Kleinen gezielt behandeln zu können, eröffnet an der Mainzer Unimedizin am 9. Juni das Deutsche Kinder-Glaukomzentrum.

In Deutschland sind rund ein bis zwei Prozent der Menschen am Grünen Star erkrankt, im Alter sind es bereits fünf Prozent. Das sagte die Leiterin des Zentrums, Esther Hoffmann. Glaukomerkrankungen bei Kindern sind seltener: Eines von rund 15.000 Kindern ist davon betroffen. Bei ihnen sei die Erkrankung in den meisten Fällen angeboren, sagte Hoffmann. Im schlimmsten Fall drohe die Erblindung.

Beim Glaukom ist der Kammerwinkel, also der "Abflusskanal des Auges", verstopft. Kammerwasser im Auge kann deswegen nicht richtig abfließen. Der Innendruck im Auge steigt an. Bei einer Operation wird der Kammerwinkel geöffnet, so dass das Wasser herausfließen kann. Der Eingriff sei besonders bei kleinen Kinderaugen anspruchsvoll, sagte Hoffmann. Frühzeitig erkannt sei die Erkrankung aber heilbar: Die meisten Operationen würden erfolgreich verlaufen.

Mehr als 80 Glaukome bei Kinder behandelt die Mainzer Unimedizin laut Hoffmann jedes Jahr. Die Behandlungen von speziell geschulten Ärzten am Klinikum finden in Zukunft gebündelt im neu geschaffenen Zentrum statt. In diesem soll es künftig auch zusätzliche Sprechstunden geben. Mit der Spezialisierung auf Glaukome bei Kindern ist das Zentrum nach Angaben der Unimedizin in Deutschland einzigartig.

Zur Eröffnung des Deutschen Kinder-Glaukomzentrum werden die Gesundheitsministerin von Rheinland-Pfalz, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, und der Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, Salvatore Barbaro (beide SPD), erwartet.