Update für Corona-Warn-App

16 Millionen Nutzerinnen und Nutzer haben die Corona-Warn-App heruntergeladen. Nach Problemen gibt es nun ein Update.

Warnung vor gefährlichen Begegnungen nur bei aktiv geöffneter App

16 Millionen NutzerInnen haben die Corona-Warn-App heruntergeladen. Nach Problemen gibt es nun ein Update.

Nach technischen Problemen auf verschiedenen Smartphones hat die vielgenutzte deutsche Corona-Warn-App ein Update bekommen. Mit der neuesten Version sollen technische Schwierigkeiten auf dem iPhone von Apple beseitigt werden, wie der Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom mitteilten. Die App soll helfen, die weitere Verbreitung des Virus zu unterbinden. Seit dem Start Mitte Juni wurde sie von mehr als 16 Millionen Menschen heruntergeladen.

Auf dem Apple-Betriebssystem iOS hatte die App zwar wie versprochen ständig anonyme Codes mit anderen Nutzenden ausgetauscht - die Warnung vor gefährlichen Begegnungen erfolgte allerdings nicht im Hintergrund, sondern nur, wenn die App aktiv geöffnet war. Ähnliche Probleme tauchten bei bestimmten Android-Smartphones auf. Ursache war ein Energiesparmodus, der bei einigen Geräten die Aktualisierung eingeschränkt oder sogar deaktiviert haben könnte.

App soll täglich verbessert werden

Am Abend des 26.07. erklärten Kanzleramtschef Helge Braun, Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU), Telekom-Chef Timotheus Höttges und SAP-Vorstandssprecher Christian Klein: "Wie bei jeder neuen Entwicklung gibt es technische Herausforderungen. Nicht auf allen Mobiltelefonen lief die Anwendung der App ohne Einschränkungen." Die App habe zu jeder Zeit automatisch anonyme Schlüssel ausgetauscht. Der Austausch der Schlüssel von positiv getesteten NutzerInnen habe bei einigen Nutzern allerdings nicht immer automatisch im Hintergrund funktioniert, sondern nur, wenn sie die App einmal geöffnet hatten. "Für die Bundesregierung, wie für die Entwickler der Unternehmen war von Anfang an klar: Die Entwicklung der Corona-Warn-App ist nicht mit dem Start abgeschlossen, sondern ein Projekt, an dem wir täglich weiterarbeiten, um die App zu verbessern."

Das Entwicklerteam habe jetzt einen Weg gefunden, die Einschränkungen auf denjenigen Mobiltelefonen zu umgehen, die den automatischen Datenabgleich im Hintergrund blockiert hatten - sowohl für Android-Geräte als auch für iOS-Geräte.

Kritik an der Bundesregierung

Um die Weiterentwicklung der Programm-Schnittstelle beim iPhone voranzutreiben, hat Apple den Code der "Notification API" veröffentlicht. Google eröffnete unterdessen auf der Programmier-Plattform Github einen Bereich für die Schnittstelle der Android-Smartphones zum Server. Damit kann sich die Entwickler-Gemeinde weltweit an der Verbesserung des Codes beteiligen.

Wegen der Probleme gab es am Wochenende auch Kritik an der Bundesregierung. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatte davor gewarnt, dass Vertrauen verloren geht. FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hatte verlangt: "Die Bundesregierung muss nach dieser Pannenserie für Transparenz sorgen." Der Grünen-Abgeordnete Dieter Janecek hatte gesagt, Spahn müsse "umgehend darlegen, wie er die bestehenden Schwachstellen zu beheben gedenkt". Die App habe mehr als 20 Millionen Euro gekostet. Bis zu 70 Millionen seien für den weiteren Betrieb kalkuliert. "Da müssen Bürgerinnen und Bürger erwarten können, dass der versprochene Schutz auch wirklich uneingeschränkt allen offen steht."