Verschobene Behandlungen in Corona-Krise setzen Zeiss Meditec zu

In der Corona-Krise wurden viele Augenoperationen verschoben. Das macht sich auch in der Zwischenbilanz des börsennotierten Unternehmens Carl Zeiss Meditec bemerkbar.

Absatz vor allem in Europa und Amerika deutlich zurückgegangen

In der Corona-Krise wurden viele Augenoperationen verschoben. Das macht sich auch in der Zwischenbilanz des börsennotierten Unternehmens Carl Zeiss Meditec bemerkbar.

Die Corona-Krise sorgt für einen Umsatz- und Gewinneinbruch beim Jenaer Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec AG. Im dritten Quartal des im Oktober 2019 begonnenen Geschäftsjahres sei der Absatz vor allem in Europa und Amerika deutlich zurückgegangen, während sich Asien vor allem dank China und Südkorea wieder stabilisiert habe, teilte der Vorstand des im MDax notierten Unternehmens in Jena mit.

"Das dritte Quartal ist deutlich von der Pandemie beeinflusst", sagte Vorstandschef Ludwin Monz. "In der Krise wurden viele Augenoperation verschoben mit Ausnahme von Notfällen." Carl Zeiss Meditec ist auf Ausrüstungen zur Diagnose und Behandlung von Augenerkrankungen sowie für die Mikrochirurgie spezialisiert.

Konzernumsatz um 5,8% verringert

Das zum baden-württembergischen Optik-Konzern Carl Zeiss AG (Oberkochen) gehörende Unternehmen beschäftigt rund 3.400 Mitarbeitende, davon 1.450 in Deutschland. Ein Teil der Mitarbeitenden war vor allem in Mai und Juni in Kurzarbeit. Die Zahl der KurzarbeiterInnen sei aber inzwischen nur noch gering, sagte Monz.

Der Konzernumsatz nach drei Quartalen verringerte sich um 5,8% auf 967,9 Millionen Euro. Zeiss Meditec erwirtschaftet nach eigenen Angaben etwa 90 Prozent des Umsatzes im Ausland. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 111,9 Millionen Euro nach 184,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 68,6 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es am Ende des dritten Quartals noch 109,7 Millionen Euro Gewinn.

Aufwärtstrend in Europa, Prognosen für USA "sehr ungewiss"

Der Vorstand hatte bereits Mitte Juli die Erwartungen gedämpft. Er gehe davon aus, dass der Jahresumsatz auf etwa 1,3 Milliarden Euro sinkt. Im Vorjahr hatte der auf Augenheilkunde und Mikrochirurgie spezialisierte Thüringer Konzern noch einen Umsatz von fast 1,5 Milliarden Euro erzielt. Eine Gewinnprognose gab Monz nicht ab.

"In Europa haben wir den Tiefpunkt erreicht. Wir sehen einen Aufwärtstrend", sagte der Vorstandschef. Für Amerika und besonders die USA seien die Prognosen jedoch sehr ungewiss. "Eine Markterholung könnte dort länger dauern." Monz rechnete deshalb mit einem eher schwachen vierten Quartal. Das Geschäftsjahr von Zeiss Meditec läuft bis Ende September.