Wechsel bei Bayer: Nestlé-Manager übernimmt rezeptfreie Arzneien

Das Geschäft mit Klassikern wie Aspirin oder Bepanthen lief zuletzt bei Bayer nicht mehr rund. Nun hat der Konzern einen neuen Leiter berufen.

Führungswechsel bei Bayer im schwächelnden Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten

Das Geschäft mit Klassikern wie Aspirin oder Bepanthen lief zuletzt bei Bayer nicht mehr rund. Nun hat der Konzern einen neuen Leiter berufen.

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer wechselt die Führung im schwächelnden Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten aus. Zum 1. März 2018 werde der Nestlé-Manager Heiko Schipper in den Vorstand berufen, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch in Leverkusen mit. Der 48-Jährige werde Nachfolger von Erica Mann, die das Unternehmen verlasse. Das Geschäft mit rezeptfreien Arzneien, darunter Kassenschlager wie das Schmerzmittel Aspirin, das Allergiemittel Claritin oder die Wundsalbe Bepanthen, lief zuletzt nicht rund. Bei Bepanthen hatte es zudem Lieferprobleme gegeben. Bayer musste im Sommer auch wegen der Probleme die Gewinnerwartung für das Gesamtjahr kappen.

Bayer macht im Geschäft mit rezeptfreien Markenmitteln unter anderem die geringere Ausgabefreude der Verbraucher zu schaffen. Zudem schwächeln traditionelle Vertriebswege wegen stark wachsender Online-Verkäufe. Dies belastet das Geschäft gerade in den USA. Bayer poliert seit längerer Zeit den Auftritt der zahlreichen verschiedenen Marken in diesem Geschäft mit viel Geld auf. Im dritten Quartal sank jedoch der Umsatz und das operative Ergebnis deutlich. Im Gesamtjahr peilt Bayer mit rezeptfreien Mitteln einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro an. Ohne Währungseffekte und Zukäufe soll er damit stagnieren.

Mann leitet das Geschäft mit verschreibungsfreien Mitteln seit März 2011. Sie hatte bereits angekündigt, ihren bis zum 31. Dezember 2018 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Der Niederländer Schipper ist Manager beim Nahrungsmittelkonzern Nestlé, wo er das Segment "Nestlé Nutrition" leitet, den Marktführer für Babynahrung mit einem Jahresumsatz von 8,8 Milliarden Euro. Die Schweizer bauen ihr Geschäft mit Babynahrung um. Im Zuge dessen wird der Posten von Schipper bei Nestlé nicht neu besetzt, erklärte der Konzern am Mittwoch.