Wein als guter Begleiter der Diabetes-Therapie

Eine israelische Studie liefert ein weiteres Argument für den Genuss des abendlichen Gläschens Wein – aus gesundheitlichen Gründen, versteht sich! Nachdem Alkohol in der Öffentlichkeit zunächst lan

Eine israelische Studie liefert ein weiteres Argument für den Genuss des abendlichen Gläschens Wein – aus gesundheitlichen Gründen, versteht sich!

Nachdem Alkohol in der Öffentlichkeit zunächst lange Zeit im Ruf stand, gänzlich ungesund zu sein, hat die medizinische Fachwelt bereits seit längerem ihre Position zu Alkoholkonsum in Maßen geändert. Insbesondere im Gefäßsystem entfaltet das beliebte Genussmittel seine positive Wirkung. Nicht ganz unumstritten ist, ob der relevante Bestandteil im Wein nur das Ethanol selbst ist, wonach sich auch ein Schnaps ebenso gut zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen eignet, oder ob andere für Rotwein spezifische Verbindungen für die gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich sind.

Um dieser Frage nachzugehen, verschrieben Forscher der University of the Negev-Soroka Medical Center und des Nuclear Research Centers Negev in Israel, im Rahmen einer neuen Studie (DOI:10.7326/M14-165), 224 Probanden im Alter von 45 bis 75 mit gut eingestelltem Typ 2 Diabetes ein tägliches Gläschen Wein zum Abendessen. Diabetiker haben im Vergleich zur gesunden Bevölkerung ein deutlich höheres Risiko Erkrankungen des Herzkreislaufsystems zu entwickeln.

In die Untersuchung aufgenommen wurden ausschließlich Menschen, die von sich aus nur äußerst geringe Mengen an Alkohol zu sich nahmen. Als Ausschlusskriterium diente ein Konsum von mehr als einem Glas pro Woche. Die Probanden wurden in drei Gruppen unterteilt, die einerseits jeweils Rot- oder Weißwein trinken sollten, um später unterscheiden zu können, ob Rotwein abgesehen von seinem Alkoholgehalt noch weitere für den Kreislauf vorteilhafte Substanzen enthält. Die dritte Gruppe erhielt als Kontrollgruppe lediglich ein Glas Wasser zum Essen.

Besonderes Augenmerk richteten die Wissenschaftler auf die Folgen des Konsums in Bezug auf den Stoffwechsel. Gemessen wurden daher unter anderem die Blutwerte für Glukose und Lipide. Andere Parameter waren Leberwerte, der Bedarf an Medikamenten, der Bauchumfang und die generelle Lebensqualität. Ferner gingen die Untersucher davon aus, dass der Effekt auf diese Werte von der Variante eines alkoholabbauenden Enzyms abhängig sein werde.

Rotwein erweist sich als einflussreicher auf den Lipidhaushalt

Zwei Jahre lang durften die Probanden nun im Namen der Wissenschaft trinken. Bei der anschließenden Auswertung bestätigte sich der Verdacht eines genetischen Einflusses auf den metabolischen Effekt. Während sowohl Rot- als auch Weißwein vergleichbare Wirkungen auf den Blutzuckerspiegel entfalteten, zeigte Rotwein einen deutlich stärkeren Einfluss auf den Lipidhaushalt. In diesem Zusammenhang werden die im Rotwein in deutlich höherer Konzentration enthaltenen Phenol-Verbindungen verdächtigt. Diese Vermutung zu überprüfen soll allerdings die Aufgabe weiterer Untersuchungen sein, erklären die Autoren.

Unabhängig davon, liefert das Ergebnis allen Liebhabern des gepflegten Weinkonsums einen guten Grund, ruhigen Gewissens die Flaschen aus dem Regal zu holen. Prost!

Text: esanum/ wt

Foto: Africa Studio / Shutterstock.com