Wissenschaftler hemmen Zellwachstum von Glioblastome

Ein Glioblastom ist eine besonders aggressive Form von Hirntumor, die schwer zu behandeln ist. Neue Forschungen haben möglicherweise ein Medikament gefunden, das das Protein hemmt, das ein Glioblastom zum Wachsen benötigt.

Ein Glioblastom ist eine besonders aggressive Form von Hirntumor, die schwer zu behandeln ist. Neue Forschungen haben möglicherweise ein Medikament gefunden, das das Protein hemmt, das ein Glioblastom zum Wachsen benötigt. 

Meistens sind Glioblastome aggressiv und bösartig. Sie bestehen aus verschiedenen Zelltypen, die sich sehr schnell reproduzieren können und haben eine gesicherte Blutversorgung. Aufgrund der heterogenen Beschaffenheit der Zellen, ist es schwierig ein Glioblastom zu behandeln. Während einige der Zellen auf eine Therapie reagieren, reagieren andere eventuell nicht. Allerdings haben Forscher möglicherweise einen Weg gefunden, um Glioblastom-Zellen zu hemmen. Ihre Ergebnisse wurden in dem Magazin Cell Reports veröffentlicht.

Mithramycin hemmt Glioblastom-treibende Transkriptionsfaktoren

Laut der neuen Studie haben bisherige Forschungen den Fehler gemacht, sich auf RTK-Genmutationen zu fokussieren, welche nur für das anfängliche Tumorwachstum verantwortlich sind und nicht für das andauernde Wachstum eines Glioblastoms. "Sobald der Tumor bis zu dem Stadium fortgeschritten ist, an dem die Patienten einen Arzt aufsuchen, sind diese Mutationen nicht länger notwendig für ein fortschreitendes Tumorwachstum. Sie sind in Wirklichkeit überflüssig", erklärt Co-Senior-Autor Dr. Bachoo.

Anstelle der RTK-Gene zeigte die neue Studie drei Transkriptionsfaktoren, die für das Glioblastom verantwortlich sein sollen: Sox2, Olig2 und Zeb1. Wie der Co-Senior-Autor der Studie, Dr. Kittler, erklärt, zeigt die Studie, dass diese "neurodevelopmentalen Transkriptionsfaktoren reaktiviert werden, um das Wachstum des Glioblastoms fortzuführen".

Dr. Kittler, Dr. Bachoo und ihr Team haben in ihrer Studie herausgefunden, dass das Medikament Mithramycin diese Transkriptionsfaktoren hemmen kann.

"Wir können diese Transkriptionsfaktoren hemmen und das weitere Tumorwachstum verhindern mit dem Chemotherapeutikum Mithramycin, ein Medikament, das aufgrund seiner Nebenwirkungen seit Jahren keine klinische Anwendung findet. Unsere Entdeckung hat das Potenzial eine neue Therapie zu entwickeln, die die Überlebenszeit von Glioblastom-Patienten verlängern könnte", so Dr. Ralf Kittler.

"Diese Ergebnisse ändern unser grundlegendes Verständnis des molekularen Aufbaus des Glioblastoms und wie es zu behandeln ist", fügt Dr. Bachoo hinzu. "Wir haben vielleicht eine Reihe kritischer Gene identifiziert, die beinahe alle Glioblastome gemeinsam haben und die wir mit Medikamenten erreichen können." Allerdings warnen die Wissenschaftler, dass Mithramycin bei einigen Patienten zu einer Lebertoxizität führen könnte.