Zentrale Service-Hotline soll am 1. Januar 2020 starten

Eine bundesweite Telefon-Hotline soll KassenpatientInnen bald bei dringenden Gesundheitsproblemen und der Suche nach freien Arztterminen helfen. Dazu wird die bisher außerhalb der Praxiszeiten zu nutzende Bereitschaftsdienst-Nummer 116 117 zu einem jederzeit erreichbaren Service ausgebaut.

Kassenärztliche Vereinigungen stocken Call Center auf

Eine bundesweite Telefon-Hotline soll KassenpatientInnen bald bei dringenden Gesundheitsproblemen und der Suche nach freien Arztterminen helfen. Dazu wird die bisher außerhalb der Praxiszeiten zu nutzende Bereitschaftsdienst-Nummer 116 117 zu einem jederzeit erreichbaren Service ausgebaut. 

Sie soll ab 1. Januar 2020 eine rundum zuständige Nummer für alle PatientInnen sein, die nicht direkt einen Termin haben, sagte der stellvertretende Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister. Die Erweiterung des Angebots hat die Koalition gesetzlich vorgegeben.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) in den Ländern stocken ihre Call Center dafür derzeit massiv auf, wie die KBV erläuterte. Zum Start des neuen Angebots sollen es bundesweit 1.200 MitarbeiterInnen sein. PatientInnen mit akuten Anliegen sollen dann am Telefon eine erste Einschätzung bekommen, wie dringlich sie behandelt werden müssen - und je nachdem in eine Praxis oder eine Klinik weitergelotst werden.

Verfügbarkeit auch per Online-Angebot und App

Verzahnt werden soll dies mit schon bestehenden Servicestellen, die Termine bei FachärztInnen vermitteln. Sie haben bisher noch je nach Bundesland andere Nummern und sind zu unterschiedlichen Uhrzeiten erreichbar. Künftig sollen auch Termine bei Haus- und KinderärztInnen vermittelt werden, auch zur dauerhaften Betreuung. Um die 116 117 bekannter zu machen, ist ab Ende August eine Werbekampagne geplant. Dazukommen sollen auch ein Online-Angebot und eine App fürs Handy.

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) begrüßten das künftig einheitliche Angebot. "17 unterschiedliche Telefonnummern in den KV-Bezirken und 17 unterschiedliche Erreichbarkeitszeiten sind alles andere als patientenfreundlich", sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand des GKV-Spitzenverbands, der Deutschen Presse-Agentur. Künftig könne auch besser koordiniert werden, welche Fälle eilig sind und welche vielleicht noch etwas Zeit haben.