Zu wenig ärztliches Fachpersonal in NRW-Gesundheitsämtern

In den Gesundheitsämtern der Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen fehlt ärztliches Fachpersonal. "Der Personalmangel in den Gesundheitsämtern ist ein bundesweites Problem", sagte Ute Teichert.

Verdienst monatlich bis zu 1.500 Euro geringer als im Krankenhaus

In den Gesundheitsämtern der Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen fehlt ärztliches Fachpersonal. "Der Personalmangel in den Gesundheitsämtern ist ein bundesweites Problem", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert.

Wie viele Stellen für ÄrztInnen in den NRW-Gesundheitsämtern unbesetzt sind, ist unklar. Dazu würden keine Daten erhoben, sagte Teichert. Nach einer Umfrage des WDR-Magazins Westpol fehlen in zwei Drittel der NRW-Gesundheitsämter ÄrztInnen. Beispielsweise in Wuppertal: Dort gibt es derzeit 12,5 Ärztestellen, wie ein Sprecher der Stadt berichtete. Zweieinhalb weitere Stellen seien ausgeschrieben. Es sei aber bisher niemand dafür gefunden worden.

Auch der NRW-Landkreistag berichtet über Personalmangel in den Gesundheitsämtern. Es gebe "in der Tat unbesetzte Stellen in den Kreisgesundheitsämtern", bestätigte eine Sprecherin. "Der generelle Fachkräftemangel betrifft auch den öffentlichen Gesundheitsdienst." 

"Für Ärzte ist die Arbeit in einem Gesundheitsamt wenig attraktiv", nannte die Verbandsvorsitzende Teichert den aus ihrer Sicht entscheidenden Grund für den Ärztemangel im öffentlichen Gesundheitsdienst. Dort verdiene ein Mediziner "bis zu 1.500 Euro im Monat weniger als ein Arzt im Krankenhaus". Auch deshalb habe sich dort der Ärztemangel verschärft. Der Verband schätzt, dass in den vergangenen 20 Jahren die Zahl der ÄrztInnen in den Gesundheitsämtern um ein Drittel zurückgegangen ist.