Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern sieht Chancen für Erhalt der Kinderstation in Wolgast

Nach den Protesten gegen die Schließung der Kinderstation im Krankenhaus Wolgast zeigt sich die Landesregierung nun kompromissbereit. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns sieht offenbar doch Spielraum, die umstrittene Schließung der Kinderstation im Krankenhaus Wolgast zu korrigieren.

Nach den Protesten gegen die Schließung der Kinderstation im Krankenhaus Wolgast zeigt sich die Landesregierung nun kompromissbereit.

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns sieht offenbar doch Spielraum, die umstrittene Schließung der Kinderstation im Krankenhaus Wolgast zu korrigieren. Auf Usedom machten jährlich eine Million Menschen Urlaub, darunter 200.000 Kinder. Das könnte eine Triebfeder sein, dem Krankenhaus Wolgast entgegenzukommen, sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Auch der Staatssekretär für Vorpommern, Patrick Dahlemann (SPD), äußerte sich am Rande eines Unternehmerforums im vorpommerschen Wusterhusen ähnlich. “Politik muss bereit sein, eigene Entscheidungen zu überdenken”, sagte Dahlemann. Er kommt am Dienstag mit Vertretern der Bürgerinitiative zusammen. Am 16. November trifft sich Glawe mit der Initiative, für Ende November oder Anfang Dezember ist nach Angaben der Staatskanzlei ein Treffen mit Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) geplant.

Bevor es zu einer Korrektur komme, müsste aber mit den Verfahrensbeteiligten gesprochen werden, sagte Glawe. Dazu zählten die Krankenkassen und die Universitätsmedizin Greifswald als Träger des Krankenhauses Wolgast. Die Universitätsmedizin hatte seinerzeit den Antrag auf Schließung gestellt, der dann vom Sozialministerium genehmigt wurde. Im Gegenzug wurde in der Ameos-Klinik Anklam eine Kinderstation eröffnet. In Wolgast baut das Krankenhaus nun den geriatrischen Bereich aus. 2014 erblickten im Kreiskrankenhaus Wolgast 362 Kinder das Licht der Welt.

Dahlemann sagte, die Gespräche mit der Initiative würden ergebnisoffen geführt. Er appellierte an die Initiative, sich vom rechten Bündnis “Frieden, Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit” (FFDG) zu distanzieren. Sie solle sich nicht von der FFDG instrumentalisieren und ihre gute Arbeit kaputt machen lassen.

Die Stationen für Kinder und Frauen waren vor knapp einem Jahr geschlossen worden. Die Bürgerinitiative hatte nach der Schließung der Stationen knapp 20.000 Unterschriften für eine Volksinitiative gesammelt, war aber im Landtag an der damaligen SPD/CDU-Mehrheit gescheitert. In der Region Wolgast hatten bei der Landtagswahl im September rund ein Drittel der Wähler die AfD gewählt. Begründet wurde dieses Ergebnis von Wählern unter anderem mit der Schließung der Kinderstation.