Therapietreue ist der Schlüssel für den Behandlungserfolg

Wie erreicht man eine dauerhafte Krankheitskontrolle bei rheumatischen Erkrankungen?

Krankheitskontrolle bei rheumatischen Erkrankungen

Wie erreicht man eine dauerhafte Krankheitskontrolle bei rheumatischen Erkrankungen? Diese Frage sollten auf dem MSD-Symposium am Donnerstagabend drei hochrangige Experten beantworten.

Prof. Josef Smolen, Leiter der rheumatologischen Abteilung am Wiener Universitätsklinikum, blickte kurz zurück auf die Erfolge der Vergangenheit, beschrieb die gegenwärtige Situation und wagte einen Ausblick auf zukünftige Optionen.

Außer den TNF-α-Hemmern, auf die im Prinzip alle rheumatischen Formen und die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ansprechen, gibt es inzwischen eine Reihe neuer Substanzen mit einem spezifischeren Wirkmechanismus. Die Kunst des Arztes besteht nun darin, für jede Ausprägung und jede Phase der Erkrankung die richtige Therapie zu finden. Doch es gibt Hilfe: Die neuen EULAR-Richtlinien weisen den Weg. Schließlich führte Smolen noch durch das Dickicht der verschiedenen Scores, um die Krankheitsaktivität zu messen.

Wie wichtig die Wahl der ersten Therapie für den Outcome ist, machte Prof. Roberto Caporali vom Universitätsklinikum in Pavia deutlich. Einer Behandlung, die rasch Wirkung zeigt und einfach zu handhaben ist, bleiben die Patienten treu. Fehlt die Adhärenz, wird sich die Erkrankung während der ersten sechs Monate verschlechtern. Es sind aber genau diese ersten sechs Monate, die für den weiteren Behandlungsverlauf entscheidend sind. Die GO-AREL-Studie beobachtete in einem "real-life-setting" oberitalienische Patienten, die mit Golimumab behandelt wurden und stellte fest: Eine Therapietreue über zwei Jahre ist ein Prädiktor für guten Outcome. 

Adhärenz erreicht man nur, wenn die Therapiestrategie auch die Bedürfnisse der Patienten berücksichtigt, so die Kernaussage des Vortrags von Prof. Xenofon Baraliakos von der Ruhr-Universität Bochum. Auch er betonte, wie entscheidend ein Erfolg nach den ersten drei Monaten ist. Stellt sich der Erfolg nicht in dieser Zeit ein, hat das Konsequenzen für das ganze Leben des Patienten. Und mit jedem Wechsel des Biologikums sinkt sowohl bei der rheumatoiden Arthritis als auch bei der axialen Spondyloarthritis die Wahrscheinlichkeit des Ansprechens. "Shared decision und ein angemessenes Medikamentenprofil sind die Schlüssel für Therapietreue. Therapietreue führt zur Verbesserung der Krankheit und einem guten Langzeit-Ansprechen. Ein gutes Langzeit-Ansprechen ermöglicht besseres Monitoring und erhöht das Vertrauen des Patienten zum Arzt."

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