TraumaRegister DGU wertet Daten von über 33.000 Schwerverletzten aus

Das TraumaRegister DGU (TR-DGU) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. verzeichnet für das Jahr 2016 ein Basiskollektiv von 33.374 Schwerverletzten. In das Basiskollektiv fallen Patienten, die durch eine oder mehrere schwere Verletzungen in einem Schockraum versorgt und danach intensivmedizinisch betreut werden mussten.

Unfallchirurgen stellen Jahresbericht auf TNT-Kongress vor

Das TraumaRegister DGU (TR-DGU) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. verzeichnet für das Jahr 2016 ein Basiskollektiv von 33.374 Schwerverletzten. In das Basiskollektiv fallen Patienten, die durch eine oder mehrere schwere Verletzungen in einem Schockraum versorgt und danach intensivmedizinisch betreut werden mussten.

DGU-Experten stellen die bundesweiten Zahlen zur Versorgung Schwerverletzter am 15. September 2017 auf dem TNT-Kongress in Ulm vor – der gemeinsamen Jahrestagung von TraumaRegister DGU, der DGU-Sektion Notfall- und Intensivmedizin, Schwerverletztenversorgung (NIS) und der Initiative TraumaNetzwerk DGU. "Das TraumaRegister liefert uns wichtige Erkenntnisse für Wissenschaft und Praxis. So können wir die Schwerverletztenversorgung immer weiter optimieren", sagte DGU-Generalsekretär Professor Dr. Reinhard Hoffmann im Vorfeld des Kongresses.

In Deutschland werden Schwerverletzte in der Regel in einem der über 600 Traumazentren behandelt. Diese Kliniken sind verpflichtet, ihre Daten in das TR-DGU einzupflegen. Weiterhin geben ausländische Kliniken, wie beispielsweise aus der Schweiz, Österreich und den Niederlanden ihre Daten im TR-DGU ein – sie machen einen Anteil von acht Prozent unter den TR-DGU-Kliniken aus. Experten werten die Daten aus und stellen die Ergebnisse in einem Jahresbericht zusammen. 

Aus dem Basiskollektiv ergeben sich für 2016 folgende Kennzahlen: 70 Prozent der erfassten Schwerverletzten waren Männer. Der Altersdurchschnitt betrug 52 Jahre. Knapp die Hälfte der Gesamtunfälle ereignete sich im Straßenverkehr, gefolgt von Unfällen durch einen Sturz aus einer Höhe von unter drei Metern. 81 Prozent der Patienten erlitten eine oder mehrere ernsthafte Verletzungen. Der Kopf und der Brustkorb waren mit jeweils 46 Prozent die am häufigsten verletzten Körperregionen.

"Qualität der Schwerverletztenversorgung auf hohem Niveau"

In der Regel wurden die Patienten innerhalb von 66 Minuten nach dem Unfall im Schockraum einer Klinik versorgt – 19 Prozent wurden dabei mit einem Rettungshubschrauber in die erstversorgende Klinik eingeliefert, über 8 Prozent wurden innerhalb der ersten 24 Stunden aus einer anderen Klinik zuverlegt. Die dann sofortige Versorgung durch ein eingespieltes Schockraumteam betrug durchschnittlich zwischen 74 und 82 Minuten – je nachdem, ob der Patient im Anschluss an die Schockraumbehandlung operiert werden musste oder direkt auf eine Intensivstation weiterverlegt werden konnte. In durchschnittlich 22 Minuten nach Aufnahme lag bereits ein Ganzkörper-CT vor. Bei einem Drittel der Patienten war eine sofortige Operation notwendig. Die Patienten benötigten durchschnittlich zwei Operationen und lagen circa sechs Tage auf der Intensivstation. Insgesamt betrug die Liegedauer im Krankenhaus knapp 15 Tage. Bei 10,5 Prozent der Patienten waren die Verletzungen hingegen so schwer, dass sie im Krankenhaus verstarben.

DGU-NIS-Leiter Professor Dr. Gerrit Matthes vom Unfallkrankenhaus Berlin sagt: "Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Qualität der Schwerverletztenversorgung in Deutschland auf einem hohen Niveau befindet. Die im Jahresbericht aufgezeigten Zahlen helfen den beteiligten Kliniken, ihre Versorgungsqualität auch weiterhin stetig zu verbessern."

Der Jahresbericht ist ein wichtiges Instrument zum internen und externen Qualitätsmanagement. Darüber hinaus liefert das TR-DGU die Daten-Basis für die Beantwortung von wissenschaftlichen Fragestellungen zur weiteren Verbesserung der Schwerverletztenversorgung. Insgesamt 30 Studien gingen 2016 aus den Register-Daten hervor, die Wissenschaftler in Fachzeitschriften publizierten.